Witten. Die Wittener Tafelmusik ist die erfolgreichste kulinarische Veranstaltung der Ruhrstadt. Allerdings gehört eine bestimmte Auflage vom Tisch.
Mit etwas bangem Blick zum Himmel, aber voller Vorfreude sehen wir der 15. Wittener Tafelmusik entgegen. Dieses Riesenpicknick ist zu Recht einer der erfolgreichsten Dauerbrenner im Veranstaltungskalender der Ruhrstadt. Allerdings müssen die Organisatoren – Stadtmarketing und Standortgemeinschaft Mitte – aufpassen, dass sie die Ursprungsidee des geselligen Beisammenseins nicht verwässern.
Denn die „längste Tafel“ Wittens lebt ja gerade davon, dass die Gäste ihre eigenen Tische zusammenstellen – und daran ihre leckeren Speisen und Getränke genießen, die sie selbst mitbringen. Nun mag man sagen: Ist doch egal, wer die Tische stellt, ob nun wie in diesem Jahr ausschließlich und mit begrenzter Höchstzahl wieder das Stadtmarketing (immerhin 59 statt 50 wie im Vorjahr auf dem Rathausplatz) – oder die Besucher. Hauptsache: Alle haben Spaß. Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer.
An der Wittener Tafelmusik müssen alle teilnehmen können
„Alle“ – das wird es so erneut nicht geben, da die Gäste ihre eigenen Tische anders als früher gar nicht mitbringen dürfen und deshalb einige nicht teilnehmen können. Mir wollen die Gründe – „Planbarkeit“, „Aufbaupläne“ – nicht so recht einleuchten, die das Stadtmarketing für diese verschärfte Auflage nennt.
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Natürlich darf eine solche Veranstaltung nicht aus dem Ruder laufen, gerade in anhaltenden Pandemiezeiten. Aber ob da nun 500 oder 700 Menschen in der Fußgängerzone zusammenkommen, wenn es bei Ed Sheeran in der „Arena“ Zigtausende sind, das verstehe wer will. Aber vielleicht passen ja auch nicht mehr als knapp 60 Tische zwischen Stadtgalerie und Berliner Platz...?
Im nächsten Jahr sollte, ja muss die eingeschränkte Tisch-Regel wieder fallen. Denn die Tafelmusik ist für alle da.