Witten. Zwei Tage nach dem Brand hat die Stadtgalerie in Witten ihre Türen am Mittwoch wieder geöffnet. Es bleiben aber andere Baustellen in dem Center.

Zwei Tage nach dem Brand am Montag hat die Stadtgalerie Witten ihre Türen am Mittwoch wieder geöffnet. Es wirkt fast so, als wäre nichts gewesen. Vor der Bäckerei Löscher genießen die Kundinnen und Kunden Brötchen und Kaffee, drinnen wird fleißig geshoppt. Gerade die Mieter, sprich die Geschäfte, sind froh, dass der Betrieb nun wieder läuft.

Im Blumenladen direkt am Eingang gehen die Pflanzen wieder über die Ladentheke. Was die zwei Tage Zwangsschließung für Auswirkungen hatten? „Verlust“, sagt ein Mitarbeiter kurz und knapp. „Wir müssen schauen, was die Versicherung abdeckt und wie hoch der Ausfall ist“, sagt Feti Güvenc von Intersport im Untergeschoss. Erst einmal ist er nun aber froh, dass es wieder weitergeht.

Intersport in Stadtgalerie Witten hat manche Bereiche noch abgesperrt

„Es ist gut, dass wir doch so schnell wieder öffnen konnten“, sagt Güvenc. Ganz normal läuft der Betrieb aber noch nicht. Der hintere Teil des Sportgeschäfts ist noch abgesperrt. Kunden dürfen diesen Bereich nur mit einem Mitarbeiter betreten. Der Grund: Ein Nebengang, der an den Laden grenzt, war ebenfalls nach dem Feuer in einem Akkuschrank im Untergeschoss verraucht. Das sei aber nur ein kleineres Übel, sagt der Gevelsberger. Er und die anderen Center-Mieter sind größeren Kummer gewohnt. Nach Corona und den ganzen Fehlalarmen Anfang des Jahres haben sie schon eine Menge durchgemacht. Dass jetzt aber noch ein tatsächlich berechtigter Brandmeldealarm obendrauf kam, damit hätte wohl niemand gerechnet.

Endlich wieder geöffnet: Sporthändler Feti Güvenc ist froh, dass es nach der zweitägigen Zwangsschließung der Wittener Stadtgalerie am Mittwoch wieder weiterging.
Endlich wieder geöffnet: Sporthändler Feti Güvenc ist froh, dass es nach der zweitägigen Zwangsschließung der Wittener Stadtgalerie am Mittwoch wieder weiterging. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Ein altes Übel sind die vielen Leerstände. „Ich würde mir schon wünschen, dass sich das positiver entwickelt und es dauerhafte Lösungen gibt. Der Anblick ist manchmal schon traurig“, sagt Feti Güvenc. Zuletzt hat es zwar immer wieder Lückenfüller wie Ausstellungen gegeben – oder auch Pop-up-Läden, die kurzfristig aus dem Boden sprießen. Dies sorge aber nicht für dauerhafte Laufkundschaft. „Ich weiß aber, dass sich die Stadtgalerie darum bemüht, die Verkaufsflächen zu vermieten. Es ist ja auch nicht nur in Witten ein Problem“, so der Einzelhandelsfachmann.

Leerstände sind dauerhaft Thema beim Center-Management

Auch Center-Stammkundin Marlena Musial würde sich mehr Angebote wünschen. Von dem Brand hatte sie nichts mitbekommen, da sie frisch aus dem Urlaub zurückgekehrt ist. „Wenn ich in Witten shoppen gehe, dann eigentlich nur hier“, sagt Musial. Ihre Lieblingsgeschäfte sind zwei große Modeläden, früher gehörte auch C&A noch dazu. Was ihr fehlt, ist zum Beispiel ein Drogeriemarkt, wie es ihn früher im ersten Stock gab und wie es ihn beispielsweise in der früheren Stadtgalerie-Schwester „Reschop-Carre“ in Hattingen noch gibt.

Johanna Parker (links) und Marlena Musial sind Stammkundinnen in der Stadtgalerie Witten.
Johanna Parker (links) und Marlena Musial sind Stammkundinnen in der Stadtgalerie Witten. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Center-Managerin Barbett Arnold weiß, dass die Kundinnen und Kunden gerne einen Drogerie- oder auch einen Bio-Supermarkt hätten. „Es ist in der derzeitigen Situation aber auch nicht leicht. Corona spielt immer noch eine Rolle und auch die Auswirkungen des Kriegs“, sagt sie. Die Themen habe man dauerhaft auf dem Schirm, dazu gehöre aber auch viel Überzeugungsarbeit.

Zunächst ist auch sie erst einmal froh, dass das Einkaufscenter wieder läuft. „Wir sind happy und auch sehr dankbar, wie die Mieter reagiert haben.“ Das habe sie in einem Rundschreiben auch noch mal zum Ausdruck gebracht. Arnold: „Jetzt hoffen wir, dass so etwas so schnell nicht wieder passiert.“