Witten. Die „Wohnbauflächenpotenzialanalyse“ ist beschlossen: Sie weist aus, wo in Witten Häuser entstehen könnten – und Flächen versiegelt werden.
Der Rat der Stadt Witten hat die umstrittene „Wohnbauflächenpotenzialanalyse“ beschlossen. Das Dortmunder Büro Planquadrat hatte in den Konzept mögliche Flächen für zukünftige Wohnbauentwicklungen herausgesucht und bewertet. Mit der Analyse wird kein Baurecht geschaffen, es dient als Konzept und soll auch die Klimafolgen für die Gesamtstadt bei einer Bebauung ausloten.
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Die Verwaltung hatte die Untersuchung 2019 in Auftrag gegeben. Die erste Version wurde vor gut einem Jahr gekippt. Die nachbearbeitete Studie wurde in zwei Ausschüssen im Mai und im Juni erneut heftig kritisiert. Nahezu alle Fraktionen äußerten Bedenken, Acker- in Wohnflächen umzuwandeln. Von den 39 Hektar an möglichem Bauland liegt knapp die Hälfte im bislang unbebauten Außenbereich, der Rest in Siedlungsgebiet. Aufgelistet sind zum Beispiel der Goltenbusch und die Alte Straße in Bommern, Kohlbahn in Heven, Bebbelsdorf und westliche Herdecker Straße in Annen oder der Spiekermannweg in Stockum.
Auch Ausbau von Dachflächen prüfen
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In einem zusätzlichen gemeinsamen Antrag mehrere Fraktionen, initiiert von „Bürgerforum+“, soll die Verwaltung außerdem prüfen, ob ein „Aufstocken“ und Ausbauen von Dachgeschossen bei Wohnhäusern möglich ist. „Durch die Aufstockung wird im Bestand gebaut und keine neue Fläche versiegelt. Das ist oft deutlich günstiger als die Erschließung eines neuen Wohngebietes“, begründet die CDU die Idee.
Mehrheitlich stimmt die Politik nun zu, dass „die Verwaltung nun einen Orientierungsrahmen zur städtebaulichen Planung hat“, so SPD-Chef Uwe Rath in der Ratssitzung. Andere lehnten ab, etwa Piraten, die Linke und die Fraktion Stadtklima. „Die Bevölkerung unserer Stadt nimmt nach Prognosen ab. Grundsätzlich muss man sich fragen, ob wir das überhaupt brauchen“, so deren Fraktionschef Michael Hasenkamp.
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