Witten. Nach zweijähriger Pandemiepause sind Hunderte Besucher auf das Muttentalfest in Witten gestürmt. Dort gab es aber auch viel zu sehen und zu tun.
Nach zwei Jahren Pandemiepause hat das Muttentalfest Hunderte von Menschen in die Wiege des Ruhrgebiets nach Witten gelockt. An verschiedenen Stationen entlang des Gruben- und Feldbahnmuseums, den Zechen Theresia und Nachtigall sowie dem Bethaus der Bergleute gab es für die kleinen und großen Besucher sehr viel zu entdecken.
Beim Fest in Witten gestalten Kinder Ostereier
Für das Fest hat an diesem Tag auch der Garten der Naturschutzgruppe Witten seine Tore geöffnet. Am Stand von Hannelore Wollstein können die Kinder für das bevorstehende Osterfest Eier mit Pflanzen bedrucken. Dafür werden Blumen und Blätter mit Mullbinden um die Eier gewickelt und anschließend in heißen Zwiebelsud gelegt.
Moritz (6) und Lina (9) holen ihre Eier gerade aus dem Topf, lösen die Mullbinden und bestaunen ihr kleines Kunstwerk. Wenn sie die Blumen von der Schale herunternehmen, zeichnen sich die Silhouetten der Pflanzen auf der Schale ab. „Das sieht total schön aus“, sagt Moritz und lächelt stolz. Mit seinen Eltern ist er extra aus Oberhausen zum Fest gekommen. „Wir waren heute schon im Feldbahnmuseum und laufen jetzt zu Fuß weiter zur Zeche Nachtigall“, erzählt der Sechsjährige.
„Witten on Tour“ mit vielseitigem Programm
Das Stadtmarketing plant für dieses Jahr wieder viele verschiedene Veranstaltungen der Reihe „Witten on Tour“.
Es gibt jeden Monat eine sechsstündige „Unter-Tage-Tour“, Naturführungen am Hohenstein, Führungen durch die Stadtteile und Schmieden für Erwachsene.
Alle Termine gibt es unter www.stadtmarketing-witten.de.
Carolin Drechsel (35) und Ilka Schämann (37) warten auf ihre Söhne Jonah (5) und Luis (4), die durch ein Mikroskop Bienen und Käfer beobachten, die sie im Naturgarten gefunden haben. „Ich finde es sehr gut, dass die Kinder hier mal die Umgebung entdecken können“, sagt Carolin Drechsel und blickt zum Himmel, weil nun doch ein paar Regentropfen fallen. Zum Glück ist es nur ein kurzer Schauer, dann kommt wieder die Sonne raus. Aus der Ferne ist Musik zu hören, die dann doch immer lauter wird. Die Musiker Dennis Bongardtz und Lars Wockenfuß kommen auf ihrem Musik-Taxi vorbei.
Muttentalbahn ist die ganze Zeit über heiß begehrt
Aus der Ferne ist Musik zu hören, die dann doch immer lauter wird. Die Musiker Dennis Bongardtz und Lars Wockenfuß kommen auf ihrem Musik-Taxi vorbei. Das ist ein Fahrrad, auf dem Keyboard und Mikrofon befestigt sind. Lars Wochenfuß läuft nebenher und spielt Saxophon. Das Duo ist auf dem Weg zur Zeche Nachtigall, wo es stehen bleibt und weiterspielt.
Auf dem Gelände ist es so voll wie schon lange nicht mehr. „Schon bei der ersten Fahrt war die Muttentalbahn, die heute um elf Uhr ankam, bis auf den letzten Platz gefüllt“, erzählt Veranstaltungsleiter Karsten Zierdt. Für die Bahn ist es ebenfalls ein Neuanfang – das letzte Mal war sie vor der Pandemie im Einsatz.
Gäste genießen einen Hauch von Frühling
Auf dem großen Platz hinter dem Ringofen können die Kinder Leinbeutel mit bunter Farbe bemalen. Besonders beliebt sind die acht Go-Karts, die das Team vom Stadt-Marketing neu angeschafft hat – nicht nur die Kinder fahren auf den pedalbetriebenen Fahrzeugen im Kreis, auch der ein oder andere Vater kann nicht widerstehen.
Beim Mitmachschmieden hat sich eine lange Schlange gebildet. Lara (11) ist gerade fertig – sie zeigt stolz ein Hufeisen, ihr Bruder Leon (9) hat ein kleines Messer angefertigt. „Wir waren schon öfter im Muttental, aber noch nie auf dem Fest und es gefällt uns richtig gut“, sagt Christina Fischer, die Großmutter der beiden.
Die Familie ist extra aus Gevelsberg angereist. Immer wieder kommt die Sonne zwischen den Wolken hervor, auf Bänken genießen die Besucherinnen und Besucher den Hauch von Frühling, essen Würstchen und gebackene Rosmarinkartoffeln, während die Kinder basteln. Julia und Benjamin Tillmann aus Ennepetal sitzen auf einer Bank, während Leo (8) und Anni (5) auf dem Karussell fahren. Für die Stollenführungen durch die Zeche Nachtigall und den Dünkelberg sind die Kinder leider noch zu klein. „Doch dafür gibt es genug anderes zu entdecken“, sagt Julia Tillmann. Dann machen sich die vier auf den Weg zur Zeche Theresia.