Witten. Nach neun Monaten können Gäste ab dem 16. April wieder ins Zechenhaus Herberholz in Witten einkehren. Beim Muttentalfest bleibt das Haus zu.

Am 10. April lädt das Stadtmarketing Witten zum traditionellen Muttentalfest ein. Das Zechenhaus Herberholz an der Muttentalstraße wird sich nicht beteiligen. Die Pächter Heinz und Angelika Eberle haben sich aufgrund der derzeitigen Coronalage dagegen entschieden. Denn beim Muttentalfest würden sie auch Helfer unterstützen und diese seien zumeist schon älter, sagt Heinz Eberle.

Jetzt steht fest: Das beliebte Zechenhaus wird nach einer neunmonatigen Schließung am Karsamstag (16.4.) wieder öffnen. Immer samstags, sonntags sowie an Feiertagen werden Eberles ihren Gästen dann im Haus und in ihrem Biergarten von 10 bis 18 Uhr Kaffee und Kuchen anbieten – auch andere Getränke sowie Grillwürstchen. Hinter den Bochumern liegen harte Monate. Der Muttenbach stand Mitte Juli letzten Jahres im 1875 erbauten Zechenhaus. Durch den von „Tief Bernd“ verursachten starken Regen war der beschauliche Bach im Tal tosend über die Ufer getreten.

Das Zechenhaus Herberholz in Witten erinnert an die Bergbau-Vergangenheit

Heinz Eberle im nach dem Wasserschaden renovierten Gastraum des Zechenhauses Herberholz im Muttental.
Heinz Eberle im nach dem Wasserschaden renovierten Gastraum des Zechenhauses Herberholz im Muttental. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Ehrenamtliche Helfer und Eberles krempelten die Ärmel hoch und machten sich an die Arbeit. So wurden die Schäden im Haus und am Mobiliar, unterstützt von Spenden und Handwerkern, nach und nach behoben. Aufgrund der Coronalage war das Zechenhaus, das der Stadt gehört, bereits von November 2019 bis zum 25. Juni 2021 geschlossen. Am 26. Juni hatten Eberles, begleitet von Drehorgel-Musik, wieder eröffnet. Kurz darauf, am 14. Juli, wurde das Zechenhaus von Schlamm und Wasser geflutet.

Das Haus ist ein Rastplatz im Tal und ein kleines Bergbaumuseum, ohne ein Museum zu sein. Die Ausstellung auf dem Außengelände sowie viele Stücke, die im Haus zu sehen sind, wurden vom Arbeitskreis Witten des Fördervereins bergbauhistorischer Stätten, dem auch Eberles angehören, zusammengetragen. Heinz Eberle und sein Sohn haben das Zechenhaus vor einigen Tagen in Gelb und Blau illuminiert - den Nationalfarben der Ukraine. Ein Zeichen der Solidarität mit den vom Krieg heimgesuchten Menschen.