Witten. In der Marienkirche in Witten ist jetzt sogar vor dem Altar geimpft worden. Boostern statt Bibel. Es gab sogar noch ein kleines Geschenk.

Neben den Opferkerzen werden Formulare ausgefüllt, vor dem Altar gibt es die Spritze. Die Marienkirche verwandelte sich am Samstag kurzerhand in eine Impfstelle.

Familien hatten auch ihre Kinder mitgebracht: Ab zwölf Jahren wurden sie bei der Aktion in der Marienkirche in Witten geimpft.
Familien hatten auch ihre Kinder mitgebracht: Ab zwölf Jahren wurden sie bei der Aktion in der Marienkirche in Witten geimpft. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Ohne Termin konnten sich Wittener dort gegen das Coronavirus impfen lassen. Die St.-Elisabeth-Gruppe, zu der das Marien-Hospital gehört, hatte die Aktion organisiert. Einige Kinder und Jugendliche über zwölf Jahren wurden zum ersten Mal geimpft.

Ajla Avdic Agic, Ärztin für Innere Medizin im benachbarten Krankenhaus, führte am Samstag an Stehtischen im vorderen Bereich der Kirche die Aufklärungsgespräche. Offene Fragen hatte jedoch fast niemand: „Durch die Medien sind die meisten sehr gut informiert und kommen gut vorbereitet hierher“, sagt Agic. Ohnehin wissen die meisten, was sie erwartet. Denn der Großteil ist schon zweimal geimpft und will sich jetzt die Auffrischungsimpfung holen, den „Booster“.

Menschen füllen in der Marienkirche in Witten Formulare aus, bevor sie geimpft werden.
Menschen füllen in der Marienkirche in Witten Formulare aus, bevor sie geimpft werden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Alexandra Carpentier war am Samstag mit ihrer ganzen Familie in der Kirche. Weil ihre Mutter und ihr Mann wenige Tage zuvor im Marien-Hospital geimpft wurden, hatte sie von der Aktion erfahren. Während die 46-Jährige selbst ihre Booster-Impfung bekam, gab es für ihre 13-jährige Tochter Malin den ersten Piks. Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt möchte Alexandra Carpentier bald auch ihre neunjährige Tochter impfen lassen. „Bisher haben uns Erfahrungsberichte gefehlt. Aber wir sehen die Notwendigkeit, jetzt die Kinder zu impfen.“

Es kommen auch noch einige andere Familien für eine Erstimpfung der Kinder. Möglich ist das für alle ab zwölf Jahren. Sie bekommen Biontech, die über 30-Jährigen Moderna. Es wäre genug Impfstoff für 400 Menschen da. Doch der große Ansturm bleibt aus aus. Deshalb gibt es auch kaum Wartezeit. Zehn Minuten nach ihrer Ankunft können die die meisten die Kirche schon wieder geimpft verlassen. Am Ausgang wartet sogar noch eine Belohnung auf sie. Eine Mitarbeiterin der Elisabeth-Gruppe verteilt kleine Tüten mit Weihnachtskeksen.