Witten. Die Wittener Sparkassen- und Bürgerstiftung hat drei Projekte ausgezeichnet. Es geht um das Engagement für Kinder in der Pandemie. Die Sieger.

Es regnet Auszeichnungen in diesen Tagen. Nachdem die Stadt gerade erst die Gewinner des Heimatpreises verkündet hat, zieht nun die Sparkassen- und Bürgerstiftung nach.

Sie zeichnet den FSV Witten, die SG Witten Baskets und das DRK für besonderes Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit mit jeweils 5000 Euro aus. Alle drei Preisträger kümmern sich intensiv darum, die Folgen der Pandemie durch spezielle Projekte aufzufangen.

Kontaktbeschränkungen, Homeschooling, geschlossene Sporthallen – „das ist insbesondere an den Kleinen und Kleinsten unserer Gesellschaft nicht spurlos vorübergegangen“, sagt Wittens Sparkassen-Vizechefin Andrea Psarski. Deshalb haben sich Vorstand und Kuratorium der Stiftung dazu entschlossen, diesmal Aktivitäten zugunsten der Kinder und Jugendlichen zu fördern.

Bei der Preisverleihung der Sparkassen- und Bürgerstiftung: (v.li.) Sparkassendirektorin Andrea Psarski (v.li.), Franziska Stein (DRK), Barbara Dieckheuer (Kuratorium), Jan Behler (Witten Baskets), Bürgermeister Lars König und Christel Schmitt vom FSV. Jeder der drei Preisträger hat 5000 Euro erhalten – das sollen die Hände symbolisieren.
Bei der Preisverleihung der Sparkassen- und Bürgerstiftung: (v.li.) Sparkassendirektorin Andrea Psarski (v.li.), Franziska Stein (DRK), Barbara Dieckheuer (Kuratorium), Jan Behler (Witten Baskets), Bürgermeister Lars König und Christel Schmitt vom FSV. Jeder der drei Preisträger hat 5000 Euro erhalten – das sollen die Hände symbolisieren. © Sparkasse Witten

Dem Aufruf sind 14 Bewerber gefolgt. Die Jury hat nach eigenen Angaben die drei herausragendsten Projekte ausgewählt. Eine wichtige Rolle spielte dabei, ob bislang ungewohnte Wege für die Entwicklung der sozialen Kompetenz von jungen Menschen beschritten werden. Die Projekte sollten zudem generationenübergreifend sein und viel Freiraum bieten, aber auch einen gesellschaftlichen Mehrwert haben.

Nachbarschaftstreff in Witten hilft Jugendlichen beim Lernen

„Aufholen im Café Schelle“ heißt es bald im Annener Nachbarschaftstreff, den Franziska Stein für das DRK koordiniert. Junge Erwachsene, deren Schulabschluss oder Versetzung gefährdet ist, sollen dort Unterstützung beim Nachholen und Verstehen des Lernstoffs bekommen. Über Schulen oder Vereine wolle man Betroffene ansprechen. „Im Februar werden wir hoffentlich mit etwa zehn Jugendlichen starten“, sagt Stein. Auch Senioren sollen eingebunden werden und nach dem Lernen ein gesundes Abendessen für alle zaubern.

Wittener Fußballverein baut Skulptur mit Kindern

Der Fußballsportverein Witten 07/32 will wiederum „Kinderrechte sichtbar machen“, die in der Pandemie mit Füßen getreten wurden, erklärt Christel Schmitt vom FSV. Nachdem der Verein nach dem Lockdown bereits zwei Trainingscamps in den Ferien und eine große Müllsammelaktion auf die Beine gestellt hat, soll im neuen Jahr eine Betonskulptur entstehen – ein bunter Drachen mit Gegenständen, die Kinderrechte symbolisieren. „Wir wollen diese Skulptur mit dem Preisgeld finanzieren und hoffen, dass sie einen besonderen Platz in Witten erhält.“ Vielleicht, sagt Schmitt, könne man ja einen „Platz der Kinderrechte“ schaffen.

Witten Baskets locken mit Bewegung

Doppelten Grund zur Freude hat die Spielgemeinschaft Witten Baskets. Sie konnte mit dem zweiten Platz bereits 1000 Euro beim Heimatpreis einheimsen. Nun gibt es 5000 Euro obendrauf, ebenfalls für das Projekt „Körbe statt Konsolen“. Damit wollen sie Kinder vom heimischen PC in die Sporthalle locken. Nachdem fast ein Jahr lang Schicht war mit Sport in der Halle und auch die Ehrenamtlichen lange zuhause hocken mussten, ergriff der Verein die Initiative. „Wir wollten nicht warten, bis alle austreten“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Jan Behler.

Inzwischen habe sich die Zahl der Kinder im Verein auf 250 verdoppelt. Sie können sich immer samstags zusätzlich zum normalen Training austoben. Es gibt ein Angebot über drei Stunden für Familien. Danach sind die Älteren dran. „Da wird auch mal gegrillt oder Pizza gegessen“, so Behler. Auf das Miteinander komme es an.

„Wir konnten außerdem unfassbar viele Ehrenamtliche dazugewinnen“, sagt der Vereinsvize. Nun wollen sich die Baskets professioneller aufstellen. Sie haben eine Teilzeitkraft engagiert, die die Ehrenamtler koordiniert. Behler freut sich: Gary Johnson – Trainer und Ex-Profi – ist schon bei der Arbeit.