Witten. Der Neubau der Ruhrbrücken in Witten-Herbede nimmt Formen an. Diese Baumaßnahmen hat die Wittener Politik für die Bauzeit ab 2024 beschlossen.

Seit 2016 wird über das Wie und Wo beim Neubau der Ruhrbrücken zwischen Heven und Herbede diskutiert. Nach fünf Jahren in der Vorplanung hat der Verkehrsausschuss nun (22.11.) einen Grundsatzbeschluss gefasst. Nach dem abschließenden Votum in der Ratssitzung vom 7. Februar könnte Bauherr Straßen.NRW loslegen. Das wurde beschlossen:

1. Parallel zur heutigen Ruhrquerung, versetzt in Richtung Kemnader Stausee, entsteht ein Ersatzbau. Der Verkehr fließt während der mindestens zweijährigen Bauphase weiter über die alte Ruhrbrücke, eine Vollsperrung gibt es für etwa drei Wochen während der Anschlusszeit.

Die Kreuzung Seestraße/Herbeder Straße/Wittener Straße wird durch einen Kreisverkehr ersetzt. Der Verkehr soll flüssiger in Richtung Innenstadt bzw. Autobahn fließen.

2. Die Omegabrücke über die Bahnschienen wird abgerissen und an alter Stelle neu gebaut. Dabei werden Fertigteile genutzt, so dass sie Vollsperrung maximal acht bis zwölf Monate betragen soll. Es gibt eine „Bonus-Malus-Regelung“, nach der die beauftragte Baufirma die Bauzeit einzuhalten hat.

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Beide Brückenzüge erhalten auf beiden Straßenseiten Radfahrstreifen, wodurch der heutige Brückendamm an beiden Seiten 1,50 m breiter wird.

3. Zeitgleich mit den Arbeiten an der Ruhrbrücke wird die bisherige Lakebrücke abgerissen und durch eine 5,70 m breite neue Brücke ersetzt. Sie dient während der Omegabrücken-Sperrung dazu, Notverkehre wie Krankenwagen oder Feuerwehr die Ruhr queren zu lassen. 2022 soll zur Planung der Lakebrücke und zur neuen Führung des Ruhrtalradwegs eine Bürgerwerkstatt stattfinden.

4. Der Hochwasserschutz ist insbesondere für die Siedlung In der Lake sicherzustellen.

5. Die vorherigen Baumaßnahmen zahlt das Land. Nun dockt die Stadt Witten mit einer weiteren Baumaßnahme an. Dazu plant die Verwaltung eine Neuordnung des Verkehrs im Bereich Schlossstraße/Von-elverfeldt-Allee/Meesmannstraße und Ruhrtal. Eine neue Abfahrt zwischen den Brückenzügen führt auf die Von-Elverfeldt-Allee. So können Firmen wie Sogefi oder Friedr. Lohmann sowie das Haus Herbede erreicht werden, ohne durch den engen Ort fahren zu müssen.

6. Dank des neuen gewerblichen Abzweigs kann der Bahnübergang Meesmannstraße geschlossen werden. Der „Tunnel“ hinter Edeka Grütter verschwindet. Dort entsteht ein ebenerdiger Übergang nur für Radfahrer und Fußgänger, mit einem neuen Radweg zum Stausee. Das Schließen eines Bahnübergangs wird gefördert, die Kosten würden sich Stadt, Land und Betreiber Ruhrtalbahn dritteln.