Witten. Der Missbrauchsprozess gegen einen Wittener geht weiter. Nun sagte seine Ex aus. Warum hatte sie nicht bemerkt, was er der Tochter angetan hatte?
Im Missbrauchsprozess gegen einen 34-jährigen Mann aus Witten haben die Richter am Donnerstag die frühere Lebensgefährtin des Angeklagten gehört. Ihre bei der letzten Tat sieben Jahre alte gemeinsame Tochter war das Opfer der schweren sexuellen Übergriffe.
Kennengelernt hatten sich beide, als die Frau 18 Jahre alt war, sagte die heute 33-Jährige als Zeugin aus. „Er war schüchtern und sehr zurückhaltend“, erzählte sie. Nach einem Vorfall, bei dem der Mann 2010 das Baby so schwer geschüttelt hatte, dass es noch heute unter Beeinträchtigungen leidet, habe sie sich von ihm getrennt. Doch das Paar kam einige Zeit später wieder zusammen. Als die Frau im Mai 2017 von ihrer inzwischen siebenjährigen Tochter erfuhr, dass der Vater sie missbraucht habe, sei sie schockiert gewesen. Immer, wenn es zu den Übergriffen gekommen war, hielt sie sich in der Abendschule auf, um ihr Abitur nachzuholen.
Mutter aus Witten war über Missbrauch „geschockt“
Sie habe sich direkt ans Jugendamt gewendet, wo ihr damaliger Partner in einem Gespräch zur Rede gestellt wurde. Anfangs habe er behauptet, es sei möglicherweise in einer seiner Schlafwandler-Phasen passiert. Dann habe er aber die Wahrheit zugegeben. Den Ermittlungen zufolge soll sich der Mann bis 2017 an seiner kleinen Tochter vergangen haben.
Angeklagt sind drei Taten, bei denen das Opfer zwischen fünf und sieben Jahre alt war. Durch ein Geständnis ersparte der Beschuldigte seiner Tochter eine Aussage vor Gericht. Die Übergriffe sollen im Badezimmer, im Kinderzimmer und im elterlichen Schlafzimmer stattgefunden haben. Der Prozess wird fortgesetzt.