Witten. SPD und Grüne sind die Gewinner der Wahl in Witten. Die CDU fährt in der Innenstadt ihr schlechtestes Ergebnis ein, die Ökopartei ihr bestes.

Witten hat gewählt. Die SPD hat mit über 34 Prozent aller Zweitstimmen die Wahl in der Stadt klar für sich entschieden – und die CDU mit ihren rund 20 Prozent weit hinter sich gelassen. Damit fiel das Votum der Bürgerinnen und Bürger hier deutlicher aus als im Bund, wo sich Sozialdemokraten und Union lange ein enges Kopf-an-Rennen geliefert haben.

Grünen konnten Ergebnis um 8,6 Prozentpunkte verbessern

Und Witten hat auch grüner gewählt als der Bund. 9480 Männer und Frauen aus der Stadt machten bei der Umwelt-Partei ihr Kreuzchen. Die kam damit auf 17,33 Prozent Stimmanteil – in ganz Deutschland sind es 14,8 Prozent. Und auch wenn es sich für viele Parteimitglieder am Sonntagabend nicht so angefühlt hat: Bündnis 90/Die Grünen waren bei dieser Wahl in Witten neben der SPD die großen Gewinner – nämlich die Partei, die mit Abstand ihr Ergebnis am meisten verbessern konnte.

Im Vergleich zu 2017 gaben fast 8,6 Prozent mehr Wähler ihre Stimme für die Grünen ab. Die SPD konnte ihr Ergebnis um 3,2 Prozent verbessern. Die anderen größeren Parteien haben alle Stimmen verloren: CDU (-4,7), FDP (-1,5), AfD (-2,2) und Die Linke (-5,1).

Witten-Mitte: Schlechtestes Ergebnis für die CDU

In den unterschiedlichen Stadtteilen haben die Parteien bis auf einige wenige Ausreißer recht gleichmäßig gepunktet, wenn auch mit einigen Auffälligkeiten: In Witten-Mitte, mit seinen über 23.500 Wahlberechtigten, fuhr die CDU mit 17 Prozent der Zweitstimmen ihr stadtweit schlechtestes Ergebnis ein.

Gleiches gilt für die FDP, die mit ihren Inhalten hier nur 8,4 Prozent der Wähler von sich überzeugen konnte. Davon haben die Grünen und die Linken profitiert, die in Mitte beide ihr bestes Ergebnis erzielt haben: Die Grünen konnten 19,8 Prozent der Wähler gewinnen, die Linken 5,7 Prozent.

Bestes Ergebnis für die AfD in Bommern

Die Christdemokraten haben in Herbede noch ihre treueste Anhängerschaft. Dort machten immerhin 23,7 Prozent ihr Kreuzchen bei der Volkspartei – so viele wie nirgends sonst. Doch auch hier liegt die CDU knapp zehn Prozentpunkte hinter den Sozialdemokraten. Die wiederum konnten in Stockum am meisten punkten (37,1) – und am wenigsten in Mitte (32,9). Die Grünen haben in Stockum (15,5) und Annen (15,8) den wenigsten Rückhalt.

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In dem oft als sozialen Brennpunkt gebrandmarkten Stadtteil mit seinen über 15.000 Wahlberechtigten haben 891 Menschen – oder acht Prozent – für die AfD gestimmt. Es ist das stadtweit beste Ergebnis der Rechtsaußenpartei, die in Bommern mit 6,4 Prozent die wenigsten Stimmen erhalten hat.

So haben die Briefwähler abgestimmt

30.410 gültige Stimmzettel haben per Briefwahl Einfluss auf den Ausgang der Wahl genommen. Besonders CDU, SPD und Grüne konnten durch diese Stimmen ihr Ergebnis noch verbessern. So stimmten über 21 Prozent der Briefwähler für die Christdemokraten, an der Urne waren es 19,5.

Bei der SPD waren es per Brief 34,6, an der Urne 32,2 Prozent. Die Grünen erzielten mit 18,8 Prozent ebenfalls bei der Briefwahl ein besseres Ergebnis als in den Wahllokalen (15,5). Aus den Zahlen geht auch deutlich hervor, wessen Anhänger den Gang in die Wahlkabine eindeutig bevorzugen: Die AfD erhielt an den Urnen rund zehn Prozent der Stimmen, per Brief waren es knapp unter fünf.

In welchen Wahllokalen Bestwerte erzielt wurden

Insgesamt gaben am Sonntag 55.147 Männer und Frauen in Witten ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 75,81 Prozent. Die AfD kam fünfmal über 14 Prozent: im Café Schelle (14,53 %), im Wahllokal Kath. Kirche St. Joseph (14,31), im Technischen Rathaus II (14,2) und in der Hellwegschule II (14,8). Spitzenwerte erreichte sie im Wahllokal im Awo-Seniorenzentrum Kreisstraße (15,84). Die CDU konnte ihren Bestwert im Wahllokal Rigeikenhof (29,8 Prozent) einfahren, die SPD im Markus-Zentrum (42,08), die Grünen im Ruhrgymnasium (25,8) , die FDP im Falkenhof und dem Stadtwerkehaus (15,1) und die Linke bei Leben im Quartier (ehem. Gerichtsschule) (10,3 Prozent).

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