Witten. Ein Feuer hat Sonntagabend das alte Steigerhaus auf dem Gelände des Zechenhauses Herberholz im Muttental in Witten zerstört. Die Kripo ermittelt.
Ein verheerender Brand hat am Sonntagabend (20.9.) eines der Wahrzeichen im Muttental zerstört, das Steigerhaus hinter dem Zechenhaus Herberholz, Als die Feuerwehr im Muttental eintraf, schlugen die Flammen bereits meterhoch aus dem Dachstuhl.
Um 21.42 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert. Anwohner hatten in der einsamen Muttentalstraße etwas knacken gehört. Als sie herauslaufen, steht das Gebäude schon lichterloh in Flammen. Die 40 Einsatzkräfte können es nicht mehr retten. „Wir hatten keine Chance mehr. Als wir kamen, war das Dach schon durch“, sagt Einsatzleiter Frank Stinshoff (58).
Zumindest können sie ein Übergreifen der Flammen auf die großen Laubbäume und das gegenüberliegende Zechenhaus Herberholz verhindern. Ein Feuerwehrmann wird bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Mit vier C-Rohren bekämpfen die Trupps, verstärkt durch die Freiwilligen aus Bommern und Altstadt, die Flammen. Sie bilden einen Wasserriegel und setzen auch Schaum ein.
Eine Stunde später ragt nur noch ein dunkles, hölzernes Gerippe in die Dunkelheit. Immer noch schießt Wasser auf die Brandstelle, aus der Rauch aufsteigt. Wären da nicht die flackernden Blaulichter der Einsatzfahrzeuge, man hätte in den Brandort in der dunklen Nacht kaum gefunden.
„Ein Trauerspiel“, sagt Feuerwehrsprecher Uli Gehrke beim Anblick des zerstörten Steigerhauses. Erst hatte es geheißen, das nur wenige hundert Meter entfernte Bethaus der Bergleute brenne. Doch die großen Löschfahrzeuge fahren weiter die schmale Straße hoch, an der rechts das Gelände mit dem Zechenhaus Herberholz liegt.
Überall liegen ausgerollte Schläuche, außer der Feuerwehr ist auch die Polizei vor Ort. Doch die Brandermittler der Kripo nehmen den Fall nur auf. Alles Weitere muss bei Tageslicht untersucht werden. Das Gebäude gilt als einsturzgfährdet. Es sieht nicht so aus, als wäre noch viel zu retten.
Das dürfte ein großer Schock für den Förderverein Bergbauhistorischer Stätten sein, der das Gelände mit dem Zechenhaus Herberholz und dem Steigerhaus unterhält. Im Schaukasten des Vereins liest man, dass das Zechenhaus wegen des Hochwassers vom 14. Juli noch geschlossen sei. Nun also die nächste Katastrophe. Schlimmer konnte es kaum kommen.
40 Kräfte waren am Sonntagabend im Einsatz. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Details zur Brandursache und Schadenshöhe waren zunächst nicht bekannt. Die Polizei ermittelt.