Witten. Das wird Muttental-Freunde freuen: Ab Samstag können sie wieder Rast im Zechenhaus Herberholz machen. Zum Start spielt ein Duisburger auf.
Seit November 2019 war das Zechenhaus Herberholz im Muttental geschlossen. Am Samstag (26.6.) freut sich das Pächter-Ehepaar Angelika und Heinz Eberle nach über anderthalb Jahren wieder auf Gäste. Diese erwartet am Eröffnungstag ab 14 Uhr im Garten des Hauses auch Musik vom „Drehorgel-Orchester“.
Heinz Eberles Schwager, Kurt Retthofer, spielt auf. Er kommt mit seiner Drehorgel, die mit einem Schlagzeug kombiniert ist, vorbei. Der Duisburger hat 600 Lieder im Repertoire und spielt im Muttental, was die Besucher sich wünschen. Eberle und seine Frau Angelika sind jetzt wieder jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr für ihre Gäste da, bieten Kaffee und Kuchen, Waffeln, Grill- und Currywürste an - und natürlich auch Getränke. „Wir hoffen, dass es am Eröffnungstag trocken bleibt“, sagt der 69-Jährige.
Am 26. September soll es einen Bergmanns-Gottesdienst in Witten geben
Die Ausstellung am Zechenhaus rund ums Thema Bergbau war während der ganzen Pandemiezeit kostenfrei zugänglich. Einen Außer-Haus-Verkauf wollten Eberles während der harten Shutdown-Zeiten nicht anbieten. Sie hatten sich darüber geärgert, dass Muttental-Besucher Verpackungsmüll einfach auf den Wegen und im Wald entsorgten. „Jetzt können die Leute wieder in unserem Biergarten sitzen.“
Eberles haben die Corona-Pause für Renovierungen im Zechenhaus genutzt, das viele Relikte aus alten Bergbauzeiten beherbergt. Heinz Eberle konnte jetzt ein großes Ölgemälde erstehen, das die frühere „Grube Anna“ aus dem Aachener Revier zeigt, wie er sagt. Das Bild hat er im Netz entdeckt. Für den 26. September plant der Bochumer auf dem Gelände des Zechenhauses einen Bergmanns-Gottesdienst mit dem Wittener Pfarrer Christian Holtz. Vertreter von Wittener und Bochumer Knappenvereinen sollen sich - wie in früheren Jahren - im Muttental treffen. Was die Eberles zum Neustart ihrer Gastronomie anschaffen mussten, war eine neue Spülmaschine. Die alte aus dem Jahr 1977 hat ihren Stillstand in der Corona-Zwangspause technisch nicht überlebt.