Witten. In den letzten Wochen wurden kaum Termine für eine Coronaschutzimpfung in der Impfstelle der Uni Witten gebucht. Darum wird diese schließen.

Plötzlich ist Schluss. Lange hatten die Wittener Ärzte und die Universität um eine Impfstelle an der Uni gerungen, am 19. Mai wurde dort der erste Piks gegen das Coronavirus verabreicht – und am Samstag, 31. Juli, der letzte. Weil sich in den letzten Wochen kaum noch Interessenten gemeldet haben, werden auf dem Campus keine weiteren Impftermine mehr angeboten.

„Die Nachfrage ist dramatisch zurückgegangen“, sagt Jörg Hundacker, der als kaufmännischer Geschäftsleiter der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW) den Ablauf dort organisierte. Ein Beispiel: Am 22. Juli wurden über ein Terminbuchungsportal neue Termine für Biontech-Impfungen freigeschaltet. In den Wochen zuvor waren diese im nullKommanix gebucht worden, das Portal auch oft überlastet. Nun meldeten sich bis zum 31. Juli gerade einmal sechs Personen, darum wurde am Samstagvormittag letztmals geimpft.

Bis zu 5000 Impfungen verabreicht

„Eigentlich wollten wir im August noch einmal in die Verlängerung gehen, aber die Leute nehmen wohl eher Termine an anderer Stelle in Anspruch“, sagt Hundacker. Neue Termine werde man darum nicht mehr anbieten. Nach Angaben der ÄQW sind seit dem Start in der Impfstelle „zwischen 4000 und 5000 Impfungen“ verabreicht worden.

Die provisorische Praxis in den Containern hinter dem Uni-Hauptgebäude, die wegen des Digitalunterrichts leer standen, wurde von Wittener Hausärzten und der Uni betrieben: Räume und Personal stellte die Hochschule, der Impfstoff stammte aus dem Kontingent der niedergelassenen Ärzte. So impfte dort – zum Beispiel – an einem Tag Dr. Arne Meinshausen aus Herbede Biontech, an einem anderen Tag Ahmedin Idris aus Rüdinghausen Astrazeneca. Am Empfang und in der Betreuung arbeiteten Studierende. Der Alltag in der eigenen Praxis wurde so entlastet.

Die Impfstelle hat letztlich von dem Umstand profitiert, dass im Kreis-Impfzentrum kaum Termine zu bekommen waren und die Hausarztpraxen mit Anfragen geflutet wurden. Die beteiligten Ärzte der ÄQW verimpfen ihren Impfstoff jetzt wieder in den eigenen Praxen. Wobei auch dort die Nachfrage erheblich gesunken sei, so Hundacker.