Witten. Weil die Inzidenz aktuell niedrig ist, plant das Stadtmarketing wieder große und kleine Feste in Witten. Klassiker und neue Formate sind dabei.

Nach der Jahrhundertflut und obwohl auch die Pandemie längst nicht ausgestanden ist, steigt am Sonntag (25.7.) als erstes größeres Ereignis nach vielen trüben Monaten die Tafelmusik. Bis zum Jahresende plant die Stadt weitere Feste und kleinere Open-Air-Events. Schließlich wolle man den Menschen mal wieder eine Freude machen, so Stadtmarketing-Chefin Silvia Nolte. Einige Klassiker sind dabei. Doch auch neue Formate sollen sich in Witten etablieren und besondere „Erlebnismomente“ bescheren.

Spaß auch unter Regenschirmen: Bei der letzen Wittener Tafelmusik im Sommer 2019 war das Wetter schlecht.
Spaß auch unter Regenschirmen: Bei der letzen Wittener Tafelmusik im Sommer 2019 war das Wetter schlecht. © FUNKE Foto Services/Archiv | barbara zabka

Corona bleibt trotzdem stets präsent. Deshalb findet die Tafelmusik nicht mitten in der City, sondern auf dem Rathausplatz statt. Und sie beginnt um 11 Uhr und nicht erst am Nachmittag. So hoffe man den Andrang jener zu entzerren, die nur den Musikern lauschen wollen.

Wetter-Vorhersage für den Sonntag in Witten stimmt nicht froh: Gewitter droht

Die Künstler wiederum streifen nicht entlang der Tafelnden, sondern bleiben auf vorbestimmten Flächen. Auf den 45 Tischen (alle verbucht) liegen Formulare zur Kontaktverfolgung, und wer will, kann sich vor Ort kostenlos testen lassen. Das ist freiwillig, denn für die Tafelmusik gelten die Regeln der Außengastronomie, so Thomas Schmidt vom Stadtmarketing – also so gut wie keine mehr.

Nach der Starkregen-Katastrophe rückt das Wetter einmal mehr in den Blickpunkt. Und die Vorhersage stimmt nicht froh. Gewitter drohen. Doch da bleibt Schmidt entspannt: „Notfalls stellen wir ein paar Pavillons auf. Die meisten Gäste sind da in der Regel auch gut vorbereitet.“ Er erinnert an die verregnete Tafelmusik 2019, die gezeigt habe: „Auch unter widrigen Umständen kann man nette Momente erleben.“

Stadtmarketing Witten setzt auf Nachhaltigkeit

Weil jede Veranstaltung des Stadtmarketings auf Nachhaltigkeit setzt, so Silvia Nolte, gibt es auch bei der Tafelmusik recycelbares Einweggeschirr. Wer will, kann eigenes Porzellan mitbringen. Der Müll werde – bei großen Events sonst schwierig – getrennt.

Das Stadtmarketing-Team präsentiert die neuen und alten Veranstaltungen in Witten: (v.li.) Matthias Pöck (Veranstaltungsorganisation), Geschäftsführerin Silvia Nolte, Karsten Zierdt (Abteilungsleiter Veranstaltung und Märkte), Thomas Schmidt (Veranstaltungsorganisation).
Das Stadtmarketing-Team präsentiert die neuen und alten Veranstaltungen in Witten: (v.li.) Matthias Pöck (Veranstaltungsorganisation), Geschäftsführerin Silvia Nolte, Karsten Zierdt (Abteilungsleiter Veranstaltung und Märkte), Thomas Schmidt (Veranstaltungsorganisation). © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Eine Woche später, am 31. Juli und 1. August, verwandelt sich der Rathausplatz ab 11 Uhr erstmals in einen großen Sommergarten für die ganze Familie – mit Wasserspielplatz, Cocktails und Liegeflächen unter Palmen. Die Wabe bietet einen Lastenfahrradparcours, E-Bikes zum Testen und ihre Radwaschanlage. Weil auch die Wabe vom Hochwasser arg gebeutelt ist, wird sie um Spenden bitten. Bei der Tafelmusik soll ebenfalls eine Spendendose stehen – für die Beseitigung der Schäden im Muttental.

Vorbereitungen für Zwiebelkirmes laufen

Tatsächlich laufen auch die Vorbereitungen für die im letzten Jahr ausgefallene Zwiebelkirmes bereits auf Hochtouren. Sie soll vom 3. bis 6. September stattfinden – ohne Umzug, aber mit dem Zwiebelsackträgerstaffellauf. Die Kirmes selbst bekommt einen anderen Standort auf einer festgelegten, 10.400 m² großen Fläche im Bereich Bergerstraße und Saalbauvorplatz sowie auf einem Parkplatz dahinter.

Das ist noch geplant

Zu den klassischen Veranstaltungen, die in diesem Jahr wieder stattfinden sollen, zählt auch das Herbeder Oktoberfest. Zuvor, am 22. oder bei schlechtem Wetter alternativ am 29. August, ist die Malaktion „Herzen in Herbede“ geplant. Familien können Holzherzen bemalen, die dann die Meesmannstraße schmücken.

Fortgeführt werden die „After-Work-Events“ in Zusammenarbeit mit der Standortgemeinschaft Witten-Mitte am 26. August und 23. September.

Neu ist die Reihe „Parksommer“, die am 18. September im Stadtpark startet: mit Picknick, Beleuchtung und einer Kopfhörerparty. Weitere Infos zu allen Veranstaltungen: www.stadtmarketing-witten.de.

„Wir planen zweigleisig, für eine offene und geschlossene Kirmes“, so Organisator Matthias Pöck. Steige die Inzidenz, könne man schnell reagieren und die Fläche einzäunen. 1485 Menschen passen dann gleichzeitig drauf. Wie gehabt würde am Eingang kontrolliert, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind. Bleibt die Kirmes offen, sollte diese auch nur von jenen besucht werden, die eines der drei „Gs“ nachweisen können. Es würde stichprobenartig kontrolliert. Silvia Nolte: „Wir setzen da auf das Verantwortungsbewusstsein der Besucherinnen und Besucher.“

Nachdem 2020 das komplette Veranstaltungsprogramm der Stadt ausgefallen sei, halte sie es nun für vertretbar, „sich ruhigen Gewissens und ohne Furcht an die Planungen zu begeben“. Auch hofft Nolte, wieder einen richtigen Weihnachtsmarkt anbieten zu können. „Die Glühweinpyramide auf dem Berliner Platz hat uns doch allen gefehlt.“