Witten. Bierchen am Tresen, Treffen mit mehr Freunden: Ab Freitag (28.5.) locken weitere Freiheiten. Hier ein Überblick, was in Witten dann wieder geht.

Nach über einem halben Jahr mal wieder das erste Bierchen am Tresen zischen oder im Sportstudio an richtigen Geräten trainieren statt zuhause auf der Matte – all das und noch viel mehr ist ab Freitag (28.5.) in Witten wieder möglich.

Denn der Inzidenzwert im EN-Kreis lag bis einschließlich Mittwoch (26.5.) fünf Werktage lang in Folge unter 50. Nun greift Stufe 2 der neuen Corona-Schutzverordnung, die für Werte zwischen 50 und 35,1 gilt. Hier ein Überblick, was in der Ruhrstadt wieder geht.

Kontaktbeschränkungen

Treffen im öffentlichen Raum sind ohne Begrenzung für Angehörige aus drei Haushalten erlaubt. Außerdem dürfen sich bis zu zehn Personen mit Negativtest aus beliebigen Haushalten treffen.

Private Treffen

Ab Freitag dürfen sich draußen bis zu 100 Personen treffen, drinnen bis zu 50 Gäste mit Test. Bitte nicht übertreiben: Richtige Partys sind natürlich noch nicht erlaubt.

Gastronomie

Christina Justyna säubert Tische und Stühle, damit das Casa Cuba auf dem Rathausplatz in Witten wieder öffnen kann.
Christina Justyna säubert Tische und Stühle, damit das Casa Cuba auf dem Rathausplatz in Witten wieder öffnen kann. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Von Wirten wie Gästen in Witten sehnsüchtig erwartet: Man darf wieder in Restaurants und Kneipen essen und trinken – mit Test und Platzpflicht. Draußen dürfen die Menschen aber sogar erstmals wieder ohne Test sitzen. Auch Kantinen dürfen wieder öffnen (für Betriebsangehörige ohne Test).

Einkauf

Unterhalb der Inzidenz von 100 kann in allen Geschäften ohnehin wieder ohne Test eingekauft werden. Im Wittener Einzelhandel ist nun pro zehn Quadratmeter ein Kunde erlaubt. Das heißt zum Beispiel für Gassmann, dass wieder über 70 Kunden gleichzeitig in das Geschäft an der Bahnhofstraße dürfen.

Kultur

In Stufe 2 dürfen nun bis zu 500 Getestete ins Theater, in Konzerte oder ins Kino. Dazu muss es einen festen Sitzplan (Schachbrettmuster) geben und die Besucher müssen einen Test vorweisen. Für echte Kultur-Events kommt diese Lockerung aber zu kurzfristig. Die Werkstadt in Witten etwa startet nicht vor dem 20. Juni. Zeche Nachtigall, Märkisches Museum und die Stadtbibliothek sind aber dafür schon länger geöffnet. Eine Terminvereinbarung ist nicht mehr nötig. Zur Sicherheit empfiehlt sich ein Blick auf die einzelnen Homepages der Anbieter.

Noch eine gute Nachricht: Auch nicht-berufsmäßiger Probenbetrieb ist innen wieder mit 20 getesteten Personen möglich. Chöre oder Orchester können sich also wieder in entsprechender Mitgliederzahl zum gemeinsamen Musizieren treffen.

Sport

Fußballspielen auf dem Platz geht wieder. Draußen ist Kontaktsport mit bis zu 25 Personen möglich. Kontaktfreier Sport kommt ohne Personenbegrenzung aus.

Innen ist kontaktfreier Sport ohne Personenbegrenzung erlaubt, Kontaktsport auf zwölf Personen begrenzt. In Witten dürfen laut Stadt ab dem 31. Mai Vereine die städtischen Turn- und Sporthallen wieder nutzen. Dabei gelten weiterhin die Regeln der aktuellen Corona-Schutzverordnung. Die Vereine sind bereits über die Öffnungen informiert.

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In den Fitnessstudios in Witten darf ab Freitag (28.5.) wieder trainiert werden.
In den Fitnessstudios in Witten darf ab Freitag (28.5.) wieder trainiert werden. © dpa | Jan Woitas

Dem Gang ins Fitnessstudio steht schon ab Freitag nichts mehr im Weg – ein negativer Test ist hier auf jeden Fall nötig. Ob wirklich alle Studios in Witten öffnen, sollte aber zur Sicherheit vor Ort erfragt werden. So öffnet etwa der Activ-Club Drexelius doch erst am 1. Juni. Man müsse noch viele der verliehenen Geräte einsammeln und alles desinfizieren.

Draußen sind bis zu 1000 Zuschauer ohne Test möglich, innen bis zu 500 Zuschauer mit Test, Sitzordnung nach Schachbrettmuster und Sitzplan. Die Kapazität von Stadion oder Halle darf nur zu maximal 33 Prozent ausgelastet sein.

Freizeit

Alle Bäder und Saunen dürften laut Schutzverordnung wieder öffnen. Das Freizeitbad Heveney zum Beispiel plant eine Öffnung dennoch erst für den 24. Juni oder 1. Juli. Die Hallenbäder in Annen und Herbede sind für die Öffentlichkeit aktuell nicht zugänglich. In Herbede etwa trainieren allerdings Feuerwehr, Polizei und DLRG für Rettungseinsätze. Schwimmkurse für Kinder könnten stattfinden. „Allerdings liegen uns derzeit keine Anfragen von Vereinen vor“, so die Stadtwerke, die die Bäder betreiben. Das Freibad öffnet nicht vor Mitte Juni.

Wenn die Landesinzidenz ebenfalls unter 50 liegt, sind eigentlich auch Ausflugsfahrten mit Schiffen wieder möglich. In NRW liegt der Wert zwar aktuell bei 46,2. Dennoch wird die „Schwalbe“ frühestens Mitte Juni die Anker lichten. Derzeit läuft noch der Frühjahrs-Check des Schiffes.

Tourismus

Gäste dürfen bei einer Inzidenz unter 100 mit Testnachweis in Ferienwohnungen, auf Campingplätzen und in Hotels übernachten. Hotels durften bisher nur ein Frühstück servieren. Mit den Lockerungen ab Freitag ist wieder eine volle Versorgung für private Gäste möglich.

Wenn die Inzidenz weiter sinkt

Wenn die Inzidenz im Kreis an fünf aufeinander folgenden Tagen unter 35,1 liegt, fiele Witten in die Stufe 1 mit den dazugehörigen Regelungen. Das wäre frühestens am Montag (31.5.) der Fall. Dann dauert es noch zwei Tage, bis die neuen Freiheiten „in Kraft treten“ könnten.Erlaubt wären dann beispielsweise Treffen im öffentlichen Raum für Angehörige aus fünf Haushalten. Auch Partys mit draußen bis zu 100 und innen bis zu 50 Gästen jeweils mit Test könnten wieder stattfinden. Der Besuch im Innenraum eines Restaurants wäre ohne Test möglich, ebenso der Besuch im Freibad.

Weitere zahlreiche Öffnungsschritte wären im Ennepe-Ruhr-Kreis ab einem stabilen Inzidenzwert von unter 35 möglich. „Auf dieses Ziel müssen wir alle gemeinsam hinarbeiten“, unterstreicht Landrat Olaf Schade. Um dies zu erreichen, gelte es bei aller Freude über den derzeit eindeutigen Trend, weiter Vorsicht walten zu lassen, Hygieneregeln zu beherzigen und die Pflicht zum Tragen einer Maske nicht zu vernachlässigen.