Witten. Die Wabe, die die Hardenstein-Fähre und Gastronomie an der Ruhr in Witten betreibt, ist ebenfalls stark vom Hochwasser betroffen. Die Folgen.

Das Hochwasser der Ruhr hat in der vergangenen Woche auch die beiden Lokale der Wabe am Fluss nicht verschont. Das Schleusenwärterhaus in Heven ist deswegen derzeit geschlossen. Am alten Zollhaus an der Lakebrücke in Herbede werden schon wieder Gäste im Biergarten bewirtet, der zum größten Teil auch in den Fluten versank.

Ein Blick in den idyllischen Biergarten des Schleusenwärterhauses Ende Juni. Nach dem Ruhrhochwasser ist die Gastronomie derzeit geschlossen.
Ein Blick in den idyllischen Biergarten des Schleusenwärterhauses Ende Juni. Nach dem Ruhrhochwasser ist die Gastronomie derzeit geschlossen. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Am letzten Mittwoch (14.7.), als sich „Tief Bernd“ auch über Witten austobte, rief abends um 21 Uhr ein bei der Wabe angestellter Ruhrtalranger bei der Wittener Feuerwehr an. Er fragte, ob man sich eine Tauchpumpe ausleihen könne. Zu diesem Zeitpunkt strömte das Wasser bereits in den Keller des Schleusenwärterhäuschens. Die Feuerwehr konnte nicht helfen, alle Pumpen seien schon im Einsatz, hieß es.

Gegen Mitternacht waren die Retter dann vor Ort und versuchten noch, Wasser aus dem Keller zu pumpen. Ranger Alfred Frielinghaus: „Das ging aber nicht mehr, weil es von hinten und von vorne reinlief.“

Die Wittener „Hardenstein“-Fähre wird bis zum 12. August nicht fahren

Dass das Tief „Bernd“ in Witten für solche Überschwemmungen sorgen würde, habe wohl auch die Feuerwehr nicht geahnt, sagt die neue Wabe-Geschäftsführerin Melanie Purps. Sonst hätte es wohl die Ansage gegeben: „Rettet, was zu retten ist.“ Die Ruhrtalfähre „Hardenstein“ und eine weitere kleine Fähre der Wabe für Notfahrten wurden von der tosenden Ruhr auf die Wiese geschwemmt. Sie mussten nach dem Sinken des Pegels mit einem Radlader zurück ins Wasser gezogen werden. Bis zum 12. August wird die „Hardenstein“-Fähre nicht fahren. Auch die Stauseen an der unteren Ruhr sind derzeit für Freizeitaktivitäten auf dem Wasser gesperrt, weil die Ruhr durch das Hochwasser viel Treibgut mit sich führt.

Am alten Zollhaus in Herbede kann man schon wieder im Biergarten sitzen.
Am alten Zollhaus in Herbede kann man schon wieder im Biergarten sitzen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald (theo)

Die Biergarten-Ausstattung des Schleusenwärterhäuschens wurde von den Fluten weggeschwemmt. Freiwillige Helfer des Kanu-Clubs Witten-Heven haben tagelang bei den Aufräumarbeiten geholfen und Mobiliar der Wabe aus dem Wasser gezogen. Auch Mitarbeiter der Bezirksregierung, der Wittener Feuerwehr, der AHE und der Stadtwerke beseitigten mit dem Wabe-Team die Schäden, wofür sich Geschäftsführerin Melanie Purps ganz herzlich bedankt. So schnell wie möglich sollen am Schleusenwärterhaus draußen wieder Getränke und Snacks zu haben sein.

Songwriter Dean Newman gibt am Samstag ein Benefizkonzert am Herbeder Zollhaus

Damit die Wabe ihre Wasserschäden im geschätzt sechsstelligen Bereich beheben kann, wird es ab diesem Samstag (24.7.) Benefizkonzerte geben. Dabei bittet der Verein um Spenden. Den Auftakt macht Songwriter Dean Newman, der am Zollhaus in Herbede (Ruhrtal 1) zu hören ist. Am 31. Juli wird das Ohrwell-Trio aus Bochum am Königlichen Schleusenwärterhaus in Heven (Insel 1) auftreten. Am ersten Samstag im August präsentiert David Minchin am Zollhaus Musik von den Beatles. Am 18. August spielt Charlie Hallan, Ex-Drummer von „Berlin“ und „U2“, am Schleusenwärterhaus. Alle Konzerte finden von 18 bis 20 Uhr statt.