Witten. Alkoholisiert hat sich ein junger Wittener Zutritt zum Zimmer eines Mitbewohners in einer Einrichtung verschafft. Es ging um Zigarettenpapier.

Glimpflich endete am Dienstag (4.5.) ein Strafprozess vor dem Bochumer Jugend-Schöffengericht. Angeklagt war ein 18 Jahre alter Wittener, der im Oktober 2020 in der Jugendeinrichtung Flow einen Mitbewohner bedroht hatte.

„Ich hatte damals zwei Flaschen Wodka getrunken und war nicht zurechnungsfähig“, erklärte der Angeklagte den Richtern. Er hatte sich Zutritt zum Zimmer seines 16 Jahre alten Opfers verschafft und die Herausgabe von Zigarettenpapier verlangt.

Tat als räuberische Erpressung eingestuft

Der 16-Jährige überreichte ihm daraufhin Zigarettenpapier, doch der Täter griff sich auch noch ein Glas mit Münzgeld und warf es gegen die Wand, bevor er das Zimmer verließ. Mittlerweile haben sich beide wieder miteinander vertragen. Dennoch handelt es sich bei der Tat um eine räuberische Erpressung.

Die Richter werteten die Tat als einmaligen Ausraster und stellten das Verfahren ein. Allerdings müsse der Angeklagte seinen Alkoholkonsum in den Griff bekommen und mit der Drogenberatung der Diakonie Witten zusammenarbeiten. Er muss drei Beratungsgespräche absolvieren. Das Gericht ermahnte den jungen Mann, sich in Zukunft straffrei zu führen, ansonsten drohten ernste Konsequenzen.