Witten. Faustschläge, Tritte und Beleidigungen: Immer wieder soll ein 30-Jähriger aus Witten randaliert haben. Nun flippte er vor Gericht aus.

Im Prozess um Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte flippte der 30-jährige Angeklagte aus Witten aus. Er muss sich gleich wegen fünf Fällen vor dem Landgericht Bochum verantworten. So gab es im November 2016 Randale in der JVA Bochum. Der Gefangene trat angeblich gegen die Zellentür und schrie herum. Erst drei Justizbedienstete konnten den Mann bändigen.

„Das ist alles gelogen“, beteuerte der Angeklagte. Er sei verprügelt worden und werde jetzt gefoltert und vergewaltigt durch den Strafprozess. „Das Gericht ist korrupt“, warf der Mann den Richtern vor. Das alles sei Gewalt gegen ihn. Grund für die Randale im Gefängnis war offenbar der Umstand, dass der Mann damals keinen Fernseher bekommen habe.

Polizisten ein Haarbüschel ausgerissen

Im August 2017 soll er auf der Wittener Polizeiwache randaliert haben, am 1. Juli 2018 auf der Herbeder Straße in Witten, am 17. November 2018 an einer Tankstelle auf der Sprockhöveler Straße, wo er einem Polizisten ein Haarbüschel ausgerissen haben soll, und am 27. Dezember 2018 ebenfalls in Witten, jeweils mit Polizeibeamten.

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Der Mann behauptet: „Es handelte sich immer um Gewalt gegen mich. Ich bin hier das Opfer.“ Das schilderten die Justizbediensteten anders. Einer trug eine Jochbeinschwellung und eine Handverletzung davon. Ein anderer erlitt einen Knochenbruch an der Hand. Sie hätten den Mann gefesselt und in einen gesondert gesicherten Haftraum gebracht.

Angeklagter gilt als psychisch erkrankt

Zur Last gelegt werden dem Angeklagten in allen Fällen Faustschläge, Tritte und Beleidigungen. Der Angeklagte, der psychisch erkrankt sein soll, ist aktuell in einer geschlossenen Klinik untergebracht. Eine Gutachterin folgt dem Prozess, der fortgesetzt wird.