Witten. Die christlichen Kirchen in Witten beteiligen sich am bundesweiten Gedenktag für die Corona-Toten. Das Ev. Krankenhaus plant etwas Besonderes.

Seit mehr als einem Jahr hat die Corona-Pandemie auch Witten fest im Griff. Von den knapp 3300 Menschen, die bislang in der Ruhrstadt an Covid-19 erkrankt sind, starben 110 Männer und Frauen. Den durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgerufenen Gedenktag der Corona-Toten am Sonntag, 18. April, nimmt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Witten zum Anlass, aller Verstorbenen seit März 2020 zu gedenken.

„Wir wollen der Trauer, aber auch der Hoffnung einen Raum geben“, erläutert Julia Holtz, Superintendentin im Ev. Kirchenkreis, das ökumenische Engagement. Die Protestanten öffnen am Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr die Johanniskirche. Zu jeder vollen und halben Stunde gibt es einen kurzen, geistlichen Impuls. Daneben ist Zeit für das stille Gedenken, auch Kerzen können entzündet werden. Vertreter der ACK sind vor Ort und stehen für Gespräche zur Verfügung.

Ev. Krankenhaus Witten stellt Apfelbaum als Zeichen der Hoffnung auf

„Trauer und Abschied lassen sich nicht auf eine Konfession festlegen, darum sind wir froh, dass wir durch die Beteiligung aller ACK-Kirchen gemeinsam einen Raum anbieten können, um an die Menschen zu denken“, so Udo Bilgard von der Neuapostolischen Kirche. Sein protestantischer Amtsbruder Claus Humbert erinnert sich an den besonderen Schmerz vieler Angehöriger, weil Beerdigungen unter den besonderen Corona-Bedingungen nicht wie gewohnt im großen Kreis stattfinden konnten. „Gerade eine würdevolle Beisetzung ist für viele Trauernde ein großer Trost.“

Pfarrer Friedrich Barkey (Kath. Kirche) ist darum dankbar, dass der Bundespräsident mit seiner Initiative eine Möglichkeit geschaffen hat, im ganzen Land an einem gemeinsamen Tag der Verstorbenen, ihrer Angehörigen, aber auch derjenigen zu gedenken, die heute noch an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung leiden.

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Auch das Team rund um Krankenhausseelsorger Stephan Happel beteiligt sich mit einer Aktion. Von Freitag, 16. April, bis Sonntag, 25. April, wird im Eingangsbereich des Ev. Krankenhauses an der Pferdebachstraße ein Apfelbaum als Zeichen der Hoffnung aufgestellt. Mitarbeitende und Menschen, die zu einem Besuchs- oder Arzttermin ins Krankenhaus kommen, können auf farbigen Karten beschreiben, woraus sie in dieser Zeit Zuversicht schöpfen. Die Karten können sie anschließend in die Zweige des Baumes hängen. Zudem besteht die Möglichkeit, seine Anteilnahme in einem Kondolenzbuch zum Ausdruck zu bringen. Nach dem 25. April wird der Apfelbaum auf dem Gelände des Krankenhauses eingepflanzt, „damit die Hoffnung auch Wurzeln schlagen kann“.

Zum Gedenken und persönlichen Gebet sind darüber hinaus am 18. April viele Kirchen in Witten geöffnet. Einzelheiten erfahren Interessierte in den Gemeindebüros, auf den Homepages und in den Schaukästen der Gemeinden.