Witten. Der Ausbau der Waldstraße geht in die nächste Runde, ebenso der Ärger der Anwohner. Diese fürchten deutlich gesteigerte Kosten.
Der Ausbau der Waldstraße in Witten wird seit Mitte März fortgesetzt. An der Reihe ist nun das Teilstück zwischen der Einmündung In der Schlade und der Hausnummer 22. Und erneut fühlen sich Anwohner nicht gut informiert. Sie fürchten höhere Kosten, für die am Ende auch sie aufkommen müssten – über Straßenausbaubeiträge.
Anlass ist unter anderem eine Mitteilung der Stadt, in der zu lesen war, dass die Straße eine gepflasterte Oberfläche bekommen soll. „Das war so nicht abgesprochen“, sagt Anwohnerin Yvonne Meissner, die auch für die Wittener Bürgergemeinschaft (WBG) als Sachkundige Bürgerin in Ausschüssen vertreten ist. Auf einem Baustellenschild ist zudem ein Fußweg zu sehen, der laut Meissner in ein Waldstück führt, dass für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. „Das sind alles Sachen, die ursprünglich nicht zur Debatte standen. Kommt das auch alles mit auf unsere Rechnung“ fragt sich die 41-Jährige.
WBG: „Ausbaukosten haben sich mehr als verdoppelt“
Die WBG-Fraktion unterstützt die Anwohner und hat eine entsprechende Anfrage an die Stadt gerichtet. „Die am Anfang mitgeteilten Ausbaukosten haben sich zwischenzeitlich bereits mehr als verdoppelt“, schreibt darin deren Vorsitzender Sigmut Brömmelsiek. Und er möchte wissen, ob es eine mit den Anwohnern protokollierte Absprache gibt, wie der vollständige Endausbau aussehen soll und welche belastbaren Gesamtkosten entstehen.
Seit Anfang 2020 beteiligt sich das Land NRW auch bis zur Hälfte an Straßenendausbaukosten. Kommunen müssen dafür Fördermittel beantragen. Die WBG möchte von Bürgermeister Lars König wissen, ob diese Neuregelung auch auf die Waldstraße anzuwenden ist. Nach ersten Schätzungen kommen auf die dortigen Anwohner zwischen 8000 und 60.000 Euro an Beiträgen zu.
Anfragen aus dem vergangenen Jahr zur Waldstraße sind bislang unbeantwortet
Was die Anwohner aber besonders ärgert: Auch Anfragen aus dem vergangenen Jahr zu ihrer Straße sind bislang unbeantwortet geblieben. Dabei geht es etwa um das neu installierte Schrammbord am mittleren Teil der Straße, das zuwächst. Außerdem soll bei Starkregen Waldboden auf die Straße im Bereich der Kurve geschwemmt werden, was zu einer erhöhten Unfallgefahr führe. Zudem warte man noch immer auf bereits 2018 versprochenen Ersatz-Bepflanzungen am Fahrbahnrand.
Da die Stadt die Anfrage der WBG-Fraktion noch nicht beantwortet hat, gibt sie auch keine detaillierten Auskünfte zu den einzelnen Punkten. Nur so viel: Es gebe keine massiven Kostensteigerungen im Vergleich zur anfänglichen Berechnung. Und gepflastert werde nur eine Stichstraße zum Neubaugebiet auf dem alten Sportplatz.
Am oberen Ende der Waldstraße, an der Ecke Ardeystraße, soll ein weiteres Neubaugebiet entstehen. Den entsprechenden Bebauungsplan hat im März der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima abgenickt. Die Öffentlichkeit soll zeitnah beteiligt werden.