Witten. Ein City-Management feilt nun am Profil einer lebendigen Innenstadt. Wer dahintersteckt und was sich die jungen Kreativen in Witten vornehmen.
Wo der Schuhladen „Fortschritt“ beheimatet war, sollen nun neue Wege für die Innenstadt eingeschlagen werden. Das angekündigte „Quartiers- und Citymanagement“ ist jetzt eingezogen.
Antworten werden im Schaufenster des Innenstadtbüros für Witten gegeben
„Unsere Mitte gemeinsam gestalten“ steht auf dem Schaufenster und die Wittener sind eingeladen, sich mit Ideen oder Fragen für ihr Zentrum einzubringen. Sie können diese in den Briefkasten werfen. Die Antworten finden sich irgendwann im Schaufenster wieder.
Die Stimmung unter Joscha Denzel (27) vom Wiesenviertelverein sowie den Raumplanern Alexander Kutsch (42) und Juliane Hagen (35) von der Planungsgruppe „Stadtbüro“ ist gut. Sie sind gerade dabei, das Büro an der Ruhrstraße 32/Ecke Wiesenstraße einrichten. Ergänzt wird das Team noch durch Vera Moneke von der Awo und Randi Günnemann, ebenfalls Wiesenviertel.
Wie bleibt die gebeutelte Innenstadt von Witten lebendig?
Finanziert aus dem Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“, soll sich das Quintett in wechselnder Besetzung, mit drei halben Stellen und zunächst befristet für zwei Jahre ans Werk machen. Die von vielen Problemen und Leerständen gebeutelte Innenstadt soll wieder lebendiger werden. Es gibt viele offene Fragen, etwa: Gibt es eine Zukunft nach dem Kaufhof, wie holt man die Hauseigentümer in der Stadt ins Boot für neue Nutzungen vielleicht auch jenseits des klassischen Einzelhandels, wie können Plätze lebendiger gestaltet werden?
Grundlage ist das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept“ (ISEK), das Stadterneuerungsmaßnahmen für rund 26 Millionen vorsieht. Die werden natürlich federführend von der Stadt selbst geplant. „Wir verstehen uns als Bindeglied“, sagt Alexander Kutsch. „Wir wollen das Ohr auf die Schiene des Viertels legen.“
Das Projektgebiet reicht vom Marien-Hospital in Witten bis zur Ruhr
Auch interessant
Und das Quartier ist gar nicht so klein. Es reicht vom Marien-Hospital im Norden bis zur Ruhr im Süden, von Kaufland im Osten bis zur Husemannhalle im Westen. Projekte anschieben, auch ehrenamtliche, Fördergelder besorgen, Aktivitäten wie Stadtspaziergänge oder die „Marktschwärmerei“ mit regionalen Produkten im Wiesenviertel organisieren, Neugestaltungen wie am Karl-Marx-Platz oder am Platz an der Gedächtniskirche und Humboldtplatz begleiten, konkrete Verbesserungen etwa für die Bahnhofstraße vorbereiten - auf die City-Manager wartet viel Arbeit. Die Stadt lässt sich das 300.000 Euro in den kommenden Jahren kosten.
Die Leerstände seien dabei ein schwieriges Thema, sagt Alexander Kutsch. „Wir können nur versuchen, den Eigentümern Anreize zu geben.“ Es gehe darum, ein neues Profil für die City zu entwickeln. „Wo kann es auf lange Sicht mit der Innenstadt hingehen?“
Informationen/Kontakt: mitten@witten.de - das innenstadtbüro“, Ruhrstraße 32, Tel. 02302/978 34 48