Witten. Für die kostenlosen Corona-Schnelltests stehen in Witten fast alle Hausärzte bereit. Stadt plant vier Testzentren. Das erste öffnet am Dienstag.

Die Pläne, wo sich Wittener künftig kostenlos auf eine Infektion mit dem Corona-Virus testen lassen können, nehmen Form an. „Nahezu alle Hausärzte und auch einige Fachärzte stehen bereit, um ihre eigenen Patienten abzustreichen“, sagt Ärztesprecher Dr. Arne Meinshausen. Auch wer keine Corona-Symptome hat, kann sich also ab sofort bei seinem Arzt einem Schnelltest unterziehen – einmal die Woche kostenlos. Und auch das erste von voraussichtlich vier Testzentren geht am Dienstag (9.3.) an den Start.

Eingerichtet wird es auf dem Parkplatz zwischen der Firma Fr. Lohmann und der Hundewiese am Ruhrufer. Zwischen 15 und 18 Uhr können sich Bürger dort werktags testen lassen – nach vorheriger Terminvergabe. Diese erfolgt online über eine der drei beteiligten Arztpraxen. „Es ist ein Herbeder Projekt“, betont Meinshausen.

Weitere Testzentren in Witten sollen bei Ostermann, dem DRK und in der Innenstadt entstehen

Zusätzlich sind noch weitere Testzentren im Gespräch – auf dem Ostermann-Parkplatz, beim DRK an der Annenstraße und auf dem Kornmarkt. Über diese Optionen ist aber noch nicht endgültig entschieden. Die Stadt möchte sich zu den möglichen Standorten nicht äußern. „Wir sind in letzten Absprachen, eine Entscheidung wird es voraussichtlich im Laufe der Woche geben“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Fest stehe aber, dass es eine Anlaufstelle in der Innenstadt geben wird.

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Das mögliche Zentrum auf dem Ostermann-Parkplatz organisiert Dr. Matthias Thöns. „Es würde ähnlich ablaufen, wie bei unserer Fit-for-Christmas-Aktion“, so der Mediziner. Also eine Art Drive-In werden – auch hier mit Online-Terminvergabe. Das Okay von Ostermann gibt es schon. Theoretisch könnte es dort innerhalb einiger Tage losgehen.

Arzt: Testen ist die Alternative zum Lockdown

Die größeren Zentren sollen die Hausärzte entlasten. „Denn man kann ja nicht ganze Stadtteile in den Praxen testen“, sagt Thöns. Der Palliativarzt ist von der neuen Strategie der Regierung überzeugt: „Testen ist die Alternative zum Lockdown.“ Aus internationalen Studien wisse man, dass sich mit regelmäßigen Testungen und Quarantäne die Infektionszahlen stark senken ließen.

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„Ich bin tief davon überzeugt, dass das sehr hilft“, so der Mediziner. Natürlich müssten weiterhin die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten und Masken getragen werden. „Aber dann müssen wir nicht mehr alles dicht machen.“ Mit den Testzentren und allen Hausärzten könnten in Witten nach seinen Schätzungen 15.000 bis 20.000 Tests in der Woche durchgeführt werden.

DRK könnte seine Testkapazitäten kurzfristig ausweiten

Zusätzlich ist auch das Deutsche Rote Kreuz weiterhin in Gesprächen mit der Stadt. „Wir stehen schon in den Startlöchern“, sagt DRK-Sprecher Jens Struppek. Seit einigen Wochen bietet die Organisation an Samstagen Schnelltests für symptomfreie Menschen an – bislang allerdings nicht kostenlos. Man könnte die Öffnungszeiten des Zentrums an der Annenstraße aber schnell ausweiten, so Struppek. Auch die nötigen Tests wären hier bereits vorrätig. „Aber wir warten noch auf die offizielle Beauftragung der Stadt.“

Nicht mit an Bord bei den Schnelltests werden aller Voraussicht nach die Apotheken der Stadt sein. „Wir werden es nicht anbieten“, sagt Kreisapotheker-Sprecherin Dorothe Werner, die in Witten drei Apotheken betreibt. Allerdings wird es im Laufe der Woche bei ihr und anderen Apotheken die sogenannten Laien-Tests zu kaufen geben. Auch die Drogerien Rossmann und DM erwarten Lieferungen zum Ende der Woche.

PCR-Test nach positivem Ergebnis

Das Herbeder Schnelltestzentrum wird gemeinsam betrieben von der Gemeinschaftspraxis im Rathaus der Medizin, der Praxis Dr. Kolbe und der Praxis Dr. Scheidgen. Auf der Internetseite der Gemeinschaftspraxis (unter https://www.gemeinschaftspraxis-im-rathaus.de/kostenlose-schnellteste.htm) ist eine Anmeldung bereits möglich, die anderen beiden Praxen sollen zeitnah folgen. Wer beim Schnelltest ein positives Ergebnis erhält, bekommt direkt im Anschluss einen Abstrich für einen PCR-Test. Auch wird das Ergebnis dem Gesundheitsamt gemeldet. Der Betroffene erhält ein Informationsblatt über das weitere Vorgehen und wie er sich künftig verhalten soll, etwa zum Umgang mit Kontaktpersonen. Parallel zu den Bemühungen der Stadt, hat der Kreis am Montagnachmittag einen Aufruf für potenzielle weitere Betreiber von Schnelltest-Zentren gestartet. Man suche nach „externen Betreibern für Angebote zwischen Breckerfeld und Hattingen, Witten und Ennepetal“, so Landrat Olaf Schade. Infrage kommen dabei neben Hilfsorganisationen auch Privatanbieter. Diese können ihre Konzepte beim Kreis einreichen.

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