Witten. Kurz vor dem Weihnachtsbesuch bei Oma und Opa noch eben zum Corona-Schnelltest? Eine Aktion des Palliativnetzes Witten macht’s möglich.
Weihnachten in diesem Jahr wirklich entspannt im Kreise der Familie feiern? Fast unmöglich! Gerade wer mit älteren Verwandten, etwa den Großeltern, zusammen um den Tannenbaum sitzen möchte, sorgt sich um deren Gesundheit. Denn ein schwerer Verlauf einer Corona-Infektion ist wahrscheinlicher, je älter der Erkrankte ist. Das Palliativ-Netz Witten hat darum eine ganz besondere Aktion auf die Beine gestellt: An Heiligabend bietet es allen besorgten Wittenern einen Corona-Schnelltest an.
Unter dem Motto „Fit for Christmas“ (also Fit für Weihnachten) will das Netzwerk um Palliativmediziner Dr. Matthias Thöns am Morgen des 24. Dezember an der Straße Egge (zwischen jüdischem Friedhof und Helenenturm) eine Art Corona-Drive-in ins Leben rufen. Getestet werden sollen dort zwischen 8 und 12 Uhr Wittener, die mit älteren Verwandten Weihnachten feiern wollen.
Idee hinter der Aktion in Witten: Ohne zusätzliche Sorgen die Verwandten besuchen können
Er habe es oft miterlebt, wie schlimm es derzeit für Senioren oder sterbenskranke Menschen sei, wenn Verwandte sie nicht besuchen können, erzählt Thöns. Und wie glücklich die Familien sind, wenn sie sich ohne die zusätzliche Sorge um Corona sehen können. So sei die Idee für den Massentest an Heiligabend entstanden.
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1000 Schnelltests hat der Palliativmediziner bestellt. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, müssen sich Interessierte vorab anmelden. Das geht auf der Webseite der Aktion unter www.fit-for-christmas.de. 50 Anmeldungen gibt es bereits. Sollten sich sehr viele Wittener für das Angebot interessieren, werde das Team vermutlich einen zweiten Standort im Stadtgebiet aufbauen, etwa auf dem Saalbau-Parkplatz.
Bei ernsthaftem Corona-Verdacht zum Hausarzt, nicht ins Drive-in
Getestet werden Menschen über 14 Jahre, die möglichst symptomfrei sein sollten. „Bei einem ernsthaften Corona-Verdacht, hohem Fieber oder dem Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn sollte man bitte lieber den Hausarzt kontaktieren“, sagt Thöns.
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Die Aktion wird komplett über Spenden finanziert, ist für die Menschen, die sich testen lassen, also kostenlos. Zehn Mediziner, Schwestern und Pfleger werden die Abstriche nehmen. Die Getesteten bleiben dabei in ihren Autos sitzen. Nach circa 15 Minuten erhalten sie dann ihr Testergebnis – und hoffentlich das „Fit for Christmas“- Zertifikat, auf dem das Resultat vermerkt ist. Im Falle eines positiven Abstrichs erfolgt eine Meldung an das Gesundheitsamt.
Negativ-Ergebnis ist kein „Freifahrtschein“
Auch wenn die Schnelltests sehr sicher sind, seien sie „kein Freifahrtschein“, betont Matthias Thöns. Denn die Tests würden erst circa fünf Tage nach Ansteckung anschlagen. Wer sich also sehr krank fühlt, sollte auf den Besuch bei den Großeltern verzichten.
Damit die Aktion sicher gelingen kann, fehlt nun nur noch eine Sache: Heizpilze. Denn die Tests seien empfindlich, bräuchten Plus-Grade um richtig zu funktionieren, erklärt Thöns. Da die Test-Aktion großteils im Freien bzw. in Zelten stattfindet und nicht absehbar ist, wie die Temperaturen am 24. Dezember sein werden, benötigt das Palliativnetz noch drei Wärmepilze, die es an der Egge aufstellen kann.
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