Witten. Kleingärtner aus Witten ärgern sich über den hohen Schutzwall des Amazon-Zentrums. So erklären das Unternehmen und die Stadt den riesigen Berg.

Ein hoher Lärmschutzwall raubt einigen Kleingärtnern in Witten-Rüdinghausen die Nerven. Denn der Kleingartenverein Mellmausland grenzt direkt an die östliche Seite des neuen Amazon-Sortierzentrums an, das auf der ehemaligen Siemens-Brache entstanden ist. Statt auf Felder blicken die Kleingärtner nun auf einen meterhohen Erdwall.

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Vor allem die Höhe des Walls – den die Stadt mit zehn Metern angibt – auf dem zusätzlich noch eine Mauer von vier Metern steht, irritiert die dortigen Pächter und Besitzer – nicht zuletzt, weil in einigen Gärten nun deutlich weniger Sonne ankommt.

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Auf Anfrage unserer Redaktion erklärt ein Amazon-Sprecher nun, dass der Erdwall und die Schallschutzmauer „behördliche Vorgabe zum Schutz der angrenzenden Nachbarn“ seien. „Die Errichtung des Erdwalls und der Schallschutzmauer in der bestehenden Höhe wurde als Voraussetzung für den Betrieb vorgegeben“, so der Sprecher weiter.

Stadt Witten verweist wegen Amazon-Wall auf ein Lärmschutzgutachten

Seitens des Bauordnungsamtes der Stadt heißt es: „Das Projekt Amazon ist auf der Zielgeraden und zum Teil bereits abgenommen.“ Bestandteil der Baugenehmigung sei auch ein Lärmschutzgutachten gewesen, welches Maßnahmen zur Lärmminderung vorgesehen habe. „Daher ist ein Lärmschutzwall mit Lärmschutzwand zum Schutz der Umgebungsbebauung errichtet worden.“

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Für die Lärmschutzkonstruktion sei dem Bauordnungsamt ein Standsicherheitsnachweis vorgelegt worden, teilt die Stadt zudem mit. Jedoch ist die Schutzmauer auf einer Länge von rund 40 Metern den aufgetürmten Hang hinuntergerutscht und wird derzeit wieder aufgerichtet.

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Genauere Angaben dazu, warum der Wall die jetzigen Ausmaße haben musste, machen weder Stadt noch Amazon. Auch blieb die Frage nach den angekündigten Teichen für die Kröten und Molche, die vorher auf der Siemens-Branche gelebt hatten, seitens des Versand-Riesen unbeantwortet. Von diesen war bei einem Ortsbesuch in der vergangenen Woche bislang kaum etwas zu sehen.

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