Witten. Die Klima-Allianz Witten bietet im Lockdown Online-Vorträge an. Aber wie ist es um das Interesse am Klimaschutz in Pandemie-Zeiten bestellt?
Die Klima-Allianz in Witten geht in Zeiten des Lockdown neue Wege, um sich für den Umweltschutz in der Stadt einzusetzen. Weil Präsenzveranstaltungen wohl auf absehbare Zeit nicht mehr so einfach auf die Beine zu stellen sind, hat das Bündnis bis in den Mai hinein regelmäßig Online-Vorträge organisiert.
Die ersten beiden Veranstaltungen zum Thema „Abfall“ und „Erdwärme“ seien bereits sehr gut angenommen worden, sagt Werner Frischmann, erster Vorsitzender des Vereins. Auch in Zeiten der Pandemie habe das Interesse am Klimaschutz nicht nachgelassen, so der 79-Jährige.
Neuer Vorsitzender der Klima-Allianz Witten kümmert sich um Mobilität
Das bestätigt Raphael Jolly, zweiter Vorsitzender der Allianz. „Ich habe nicht den Eindruck, dass Corona das Thema Klima verdrängt hat“, sagt der 28-Jährige. Der Klimawandel sei weiterhin sehr präsent und bewege die Menschen. „Wir hatten 2020 ja auch wieder ein sehr heißes Jahr.“
Der Lehramtsstudent fand erst vor knapp einem Jahr zur Klimaallianz und ist dort nun für den Bereich Mobilität zuständig. Er möchte das Thema „Car-Sharing“ nach vorne bringen und die Bedingungen für Radfahrer verbessern. „Denn bessere Mobilität bedeutet auch mehr Lebensqualität, mehr Grün in der Stadt“, sagt Jolly.
Stadtteile in Witten durch Radwege besser anbinden
Momentan sei es einfach oft noch am praktischsten, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Das müsse sich ändern. Etwa indem Stadtteile durch Radschnellwege besser angebunden werden. Den momentanen E-Bike-Boom sieht Jolly als gute Grundlage. „Aber wir brauchen die passende Infrastruktur, sichere schöne Radwege.“
Auch unter den veränderten Bedingungen läuft die Netzwerkarbeit des Vereins weiter. Er hat das vergangene Jahr zudem genutzt, um sich eine klarere Struktur zu geben. In sechs Themenfelder gliedert sich nun die Arbeit der Allianz: Energie, Mobilität, Bildung, Ökonomie, Gesundheit und „Unsere Zukunft“. Man wolle der jungen Generation mehr Mitsprache ermöglichen, erklärt der 79-jährige Frischmann, zum Beispiel Jugendvertreter mit zu Terminen – etwa mit dem Bürgermeister – nehmen.
Klima-Allianz in Witten plant bereits den nächsten Klimamarkt
Auch wenn die virtuelle Zusammenarbeit gut läuft: „Wir hoffen, dass es nicht dauerhaft so weitergeht“, sagt Frischmann. Es fehle einfach der direkte Kontakt zu den Menschen aus dem Netzwerk – und zu den Bürgern. Für die Zeit nach den Kontaktbeschränkungen hat der Verein schon einige Ideen. So hofft das Bündnis etwa, im Herbst einen weiteren Klimamarkt veranstalten zu können – dieses Mal mitten in der Stadt.
„Wir haben auch drei Kräuterfeen, die gerne Wanderungen anbieten würden“, verrät der 79-Jährige. Und nach der Müllsammelaktion auf dem Hohenstein im vergangenen Juli soll es baldmöglichst regelmäßig in Annen eine ähnliche Aktion geben.
>>> Info:
Wer sich für die Vorträge der Klima-Allianz interessiert, findet die anstehenden Termine auf der Seite des Bündnisses unter www.klima-allianz-witten.de. Dort finden sich auch Aufzeichnungen der bisherigen Online-Veranstaltungen. Am 18. Februar geht es ab 18 Uhr darum, wie die Energiewende sozialverträglich gestaltet werden kann.
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