Witten. Die Klima-Allianz will Coffee-to-go-Becher aus Witten verbannen. Es ist nicht die einzige Idee des Netzwerks, das bald einen Verein gründet.

Die Wittener Klima-Allianz ist noch kein Jahr alt. Nun wird der Zusammenschluss aus mittlerweile 30 Netzwerkpartnern einen Verein gründen. Dadurch will die Gruppe finanziell unabhängig werden und flexibler ihre Veranstaltungen organisieren und bewerben können.

Zu dem breiten Bündnis aus Verbänden, Initiativen und Unternehmen zählen mittlerweile auch Vertreter der Stadt. Mit an Bord sind neben der Klimaschutzbeauftragten etwa das Stadtmarketing und die Wirtschaftsförderung. Doch bis sich der Verein am 21. Januar gründen kann, bleibt noch einiges zu tun. Bislang ist nicht klar, wer den designierten Vorsitzenden Werner Frischmann im Vorstand unterstützen wird – denn der Verein braucht zudem zwei stellvertretende Vorsitzende.

Klima-Allianz Witten sucht stellvertretende Vorsitzende für künftigen Verein

Klar ist: Vom Gründungsteam der Allianz wird es außer Frischmann niemand sein. Denn die Mit-Initiatoren – Ratsmitglied Stefan Borggaefe, Studentin Lea Langrock und Martin Strautz vom Wiesenviertel – haben nicht den zeitlichen Spielraum, der für den Posten benötigt wird. „Für mich ist die Allianz in den letzten Monaten zum Vollzeit-Job geworden“, sagt der 77-jährige Frischmann. „Ich suche schon längere Zeit nach möglichen Kandidaten für die Stellvertreter-Posten.“

Für Werner Frischmann ist die Klima-Allianz aber schon jetzt eine Erfolgsgeschichte: Bei einem ersten Arbeitstreffen im Juli 2019 waren es noch 16 Partner, nun hat sich deren Zahl fast verdoppelt. „Und es herrscht unheimlich viel Vertrauen.“ Gemeinsam will das Netzwerk in diesem Jahr einiges anpacken: etwa die Bürger-Ideen für mehr Nachhaltigkeit in die Tat umsetzen, die die Allianz im letzten Jahr auf dem Klimamarkt gesammelt und prämiert hatte.

Witten soll bis 2020 frei von Einwegbechern sein

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So wie die Idee von Sandy Kokoschka zu Mehrweg- statt Einwegbechern beim schnellen Kaffee unterwegs. „Bis Ende 2020 wollen wir diese Wegwerfbecher aus der Stadt verbannt haben“, sagt Frischmann. Die AHE habe bereits einen ersten Modell-Becher entworfen. Er und Kokoschka seien nun in Kontakt mit den Betreibern bzw. Erfindern der bisher in Deutschland bestehenden Pfandsysteme für Kaffeebecher. „Wir wollen uns ein Bild machen, welches Konzept für Witten am besten passt.“

Allianz will Hausbesitzer beraten

An der Gründungssitzung am 21. Januar können nicht nur Mitglieder der Klima-Allianz teilnehmen, sondern auch interessierte Bürger. Wer teilnehmen möchte, muss sich vorab anmelden: . Man erhält eine schriftliche Bestätigung. Die Sitzung startet um 18 Uhr in den Räumen der VHS in Witten-Annen, Holzkampstraße 7.

Im März will die Allianz Hausbesitzer der Innenstadt einladen und sie zu den Themen Dachbegrünung, Solarenergie und energiesparende Heizungssysteme beraten. Im September soll es dann einen zweiten Klimamarkt geben. Wo, steht noch nicht fest.

Gewonnen hatte den Wettbewerb übrigens Justin Mathews mit seiner Idee, Holzabfälle als Energieträger zu nutzen. Aktuell stehe der Baumpfleger in Kontakt mit seinen Kollegen in der Umgebung, um herauszufinden, wie viel Abfall konkret anfällt und wie er weiterverarbeitet werden könnte. Bei diesem Projekt ist auch wieder die AHE an Bord, die künftig das Holz mit ihrer Überschuss-Wärme trocknen könnte. Ein anderer Netzwerkpartner, die Wabe, würde eventuell das Kleinhäckseln der getrockneten Masse übernehmen.

Auch wo die Holzhäcksel künftig zum Einsatz kommen könnten, hat sich das Netzwerk schon überlegt. „Wenn das Hallenbad in Annen kernsaniert wird, könnte dort eine Holzheizung installiert werden“, sagt Werner Frischmann. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik.