Witten. In Witten wurden im letzten Jahr 2903 Babys geboren. Das ist ein neuer Rekordwert. Auch in der Vornamens-Statistik gibt es einige Überraschungen.

Ein neuen Rekord kann Standesamtsleiter Volker Banhold verkünden. Im Jahr 2020 wurden in Witten 2903 Babys geboren - so viele wie noch nie. Ganze 300 neue Erdenbürger mehr als im Jahr zuvor - dabei war das auch schon ein Rekord-Jahr gewesen. Und eigentlich hat Witten in den vergangenen zwölf Monaten sogar die 3000er-Marke geknackt. Aber weil zum Stichtag noch nicht alle Beurkundungen abgeschlossen waren, geht der Spitzenwert nicht in die aktuelle Statistik ein.

Aber dafür ist dies schon ganz offiziell: Mila ist die neue Spitzenreiterin bei den Vornamen für Mädchen. Im Vorjahr war sie noch auf Platz vier. "Diesmal ragt sie weit heraus", weiß der Standesamtsleiter. Ihr folgen Emma uns Marie fast gleichauf, dann kommen Emilia, Lina, Ida und Ella mit praktisch gleichen Zahlen, Platz neun und zehn machen Leni und Sophia unter sich aus. Das heißt: Neu unter den Top-Ten ist sind Ida und Leni, Marie war zuletzt 2016 dabei. Rausgefallen sind dafür Leonie - zuletzt noch auf Platz 3 -, Charlotte und Lea.

Bei den Jungen sieht es so aus: Sieger in der Wittener Beliebtheitsskala 2020 ist - wie auch in ganz NRW - der Name Noah. Wie Mila konnte er sich vom vierten Rang hocharbeiten und Ben von Platz eins verdrängen. Auf Platz 2 folgt Theo, der im Jahr zuvor erstmals dabei und auf Rang sieben gelandet war. Bronze holt diesmal Elias. Auf den weiteren Plätzen folgen Paul, Leon, Emil, Felix, Jonas, Luis. Vorjahressieger Ben schafft es gerade noch auf Platz 10. "Aber Henri, Liam, Finn und Maximilian wurden genau so häufig gewählt", erklärt Volker Banhold. Ben werde nur deshalb dort aufgeführt, weil er im Alphabet weiter vorne stehe. Felix, Jonas und Luis sind (wieder) neu in den Wittener Top-Ten. Rausgeflogen ist Oskar. "Und überraschend ist: Alexander, der viele Jahre ganz weit vorne stand, kommt jetzt nur noch auf Rang 61", so Banhold.

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Noch weiter abgeschlagen, aber dafür umso origineller: In Witten wurde im vergangenen Jahr eine Fritzi angemeldet, es gibt eine Holly und zweimal Flynn, die nordisch klingenden Fiete und Thore - ein Vertreter dieses Namens macht als Vox-Moderator Karriere - und Ylvie. Die ist ja bekanntlich die Freundin von Wickie. 

Verrückte Ausreißer wie Pfefferminza oder Pepsi-Cola, die von anderen Standesämtern verboten wurden, gab es in Witten schon länger nicht. "Wir können ohnehin nicht viel ablehnen, nur wenn das Wohl des Kindes gefährdet ist", erklärt der Standesamtsleiter. Ihm fällt da aus seiner Wittener Amtszeit kein Fall zu ein. "Aber Zweifel hatten wir schon mal."

Kein Zweifel hingegen: Alte deutsche Namen sind bei den Eltern weiterhin sehr beliebt. "Ausländische Vornamen können sich im gängigen Modetrend dagegen nicht halten", meint Volker Banhold mit Blick auf die Statistiken der vergangenen Jahre. Liam - der mit Schauspieler Liam Neeson auch einen berühmten Vertreter hat - sei da diesmal eine Ausnahme. "Das ist übrigens keltisch und bedeutet der Königliche."

Doch obwohl das Baby oft so heißt wie Oma oder Uropa und auch bei den Namen alles irgendwann wieder in Mode kommt: Von Thomas, Günter und Susanne ist in der Statistik noch nichts zu sehen. Banhold vermutet: "Da müssen wir wohl noch ein bisschen warten."

>>>Die Geburtenstatistik

Unter den 2903 in Witten geborenen Babys sind übrigens nur 700 "echte" Wittener. Die anderen Familien stammen aus den umliegenden Städten und sind zur Entbindung ins Marien-Hospital nach Witten gekommen. Die Geburtenzahlen dort sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

Übrigens: 53 Prozent der Babys waren im vergangenen Jahr Mädchen, 47 Prozent Jungen. Bei den Entbindungen gab es 20 Totgeburten zu beklagen.

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