Witten. Die beliebtesten Babynamen für 2019 in Witten geborene Kinder heißen Emilia und Ben, Mia und Paul. Alte Vornamen sind weiter auf dem Vormarsch.

Der Greta-Effekt ist in Witten ausgeblieben. Die Klimaschützerin hat – im Gegensatz zu anderen Städten – Wittener Eltern nicht dazu bewegen können, ihre Sprösslinge nach ihr zu benennen. In der Vornamensstatistik 2019 tauchen viele alte Bekannte auf. Allen voran: Emilia und Ben.

Die Zahl der im Wittener Marien-Hospital geborenen Kinder wächst stetig. Der gute Ruf des Hauses zieht werdende Eltern an. 2019 waren es 2593, 31 mehr als 2018. Aber: Nur 30 Prozent aller in Witten geborenen Kinder stammen auch aus der Ruhrstadt. 70 Prozent der Eltern kommen aus dem Umland.

Alexander landet in Witten erstmals weiter hinten

Unter allen Neugeborenen gab es 27-mal eine Emilia und 28-mal einen Ben. Damit führen sie das Wittener Vornamen-Ranking an. Ihnen folgen einige Namen, die immer wieder auf den Top-Plätzen in der Statistik auftauchen: Mia und Paul, Leonie und Finn, Emma, Noah, Lina oder Leon.

Erstmals, so wundert sich der Leiter des Wittener Standesamts, Volker Banhold, ist Alexander abgefallen. Dabei ist der klassische Name doch ein Dauerbrenner – er ist der beliebteste Zweitname für Jungen (bei den Mädchen sind es übrigens Marie und Sophie).

Theo, Oskar, Emil und Charlotte erleben in Witten ein Comeback

Dafür findet Banhold Jahr für Jahr in der Auflistung Namen, die noch vor einigen Jahren undenkbar schienen. Faustregel: Großmutter und Enkelin, Urgroßvater und Urenkel haben seit den 1990er Jahren oft wieder dieselben Namen – (fast) alles kommt wieder.

In der aktuellen Statistik tauchen daher Theo, Oskar oder Emil auf. Greta war auch schon in Zeiten vor der Klima-Aktivistin beliebt. Sie ist von Platz 12 im Jahr 2018 auf Platz 18 im Jahr 2019 gefallen. Für eine Renaissance der alten Namen sprechen auch Johanna, Ida oder Charlotte, die in Witten ebenfalls sehr beliebt sind.

Erzieherin aus Witten-Buchholz: „Zu meiner Zeit hießen alle Sabine“

Ist die Spanne an Vornamen denn kleiner geworden? „Im Gegenteil“, sagt Sabine Siekmann, die seit 30 Jahren im Kindergarten arbeitet und mittlerweile die Kita Buchholz leitet. „Es gab immer Trends, zu meiner Zeit hießen alle Sabine“, erklärt die 54-Jährige. Sie erinnert sich auch noch an haufenweise Maries, Lenas oder Christine/Christianes. „Aber zurzeit wir haben 80 Kinder und es sind kaum Doppelungen dabei.“

Natürlich: Auch in der Kita Buchholz gibt es aktuell eine U3-Gruppe, die drei Bens besuchen. Pauls, Emilias und Mias spielen ebenfalls mehrfach mit. „Eigentlich ist das aber kein Problem“, so die Erzieherin. „Wir sprechen die Kinder schließlich von Angesicht zu Angesicht an, so dass es keine Verwechselungen gibt. Und an den Jackenhaken gibt es Symbole und das jeweilige Passfoto.“ Sabine Siekmann findet: „Eigentlich sind die Buchholzer Eltern bei der Namensgebung sehr kreativ. Und ganz ausgefallene oder verrückte Vornamen kommen immer seltener vor.“