Witten. . Mit rund einer Millionen Euro Verlust rechnet das Kulturforum Witten 2021. Dennoch soll es für die freie Kunstszene künftig mehr Geld geben.
Das Kulturforum in Witten steht vor einem schwierigen Jahr. Mit Verlusten von rund einer Millionen Euro rechnet der Kulturbetrieb. So steht es im Wirtschaftsplan für das Jahr 2021, der am Montagabend im Verwaltungsrat eingebracht worden ist. Doch es gibt auch gute Nachrichten.
"Corona ist eine Sollbruchstelle - auch für uns", sagt Vorständin Jasmin Vogel. Nun müsse man weiter an der Frage arbeiten, wie man sich für die Zukunft aufstellen wolle. Ein Minus von einer Millionen sei aber das Worst-Case-Szenario, betont die 39-Jährige. "2021 ist ein unplanbares Jahr." Sollte das Kulturforum als im Laufe des Jahres zu so etwas wie einem Normalbetrieb zurückkommen können, würde sich auch das Jahresergebnis verbessern.
Besonders bei Saalbau und Musikschule in Witten brechen die Einnahmen weg
Besonders schwer wiegen die erwarteten Umsatzeinbrüche von Saalbau und Haus Witten. Diese werden voraussichtlich von 880.000 Euro auf 288.000 Euro abstürzen. Große Verluste wird wohl auch die Musikschule verkraften müssen: Hier werden die Einnahmen voraussichtlich um 245.000 Euro auf 292.000 Euro sinken.
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"Es sind wirklich sehr traurige Zahlen und die Einnahmeverluste gewaltig", sagt Tobias Grunwald, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und Mitglied im Verwaltungsrat des Kulturforums. Dennoch würden - wie auch schon 2020 - viele Fördermittel ermöglichen, dass nicht alles still steht. Auch er sieht das Forum nun vor tiefgreifenden Zukunftsaufgaben: "Die Frage wird nicht sein ob, sondern in welcher Form es künftig zum Beispiel Museen geben wird."
Märkisches Museum plant freien Eintritt
Unter der Leitung von Jasmin Vogel hat sich das Kulturforum schon im vergangenen Jahr auf den Weg gemacht, solche Fragen zu beantworten. Das Märkische Museum plant in diesem Zusammenhang zum Beispiel ab Mitte des Jahres freien Eintritt für seine Besucher. So soll der Zugang erleichtert und Hemmschwellen abgebaut werden. Damit entfallen dem Kulturforum aber auch Einnahmen von rund 6000 Euro, die anderweitig aufgefangen werden müssen.
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Zum Wandlungsprozess des Kulturforums gehört auch, selbst Fördermittel einzuwerben. Rund 600.000 Euro sind dem Forum 2020 für verschiedenste Projekte bewilligt worden. Und auch für 2021 sind bereits viele Anträge eingereicht und weitere in Planung. Für das laufende Jahr rechnet das Kulturforum darum mit einer massiven Steigerung der bewilligten Mittel für Projekte. Dabei soll das Thema digitale Transformation in den Fokus rücken, sagt Jasmin Vogel.
Kulturförderfonds verdoppelt seine Fördersumme auf fast 50.000 Euro
Das Kulturforum will auch seinen Kulturförderfonds neu auflegen. Dabei soll die Fördersumme fast verdoppelt werden: Von aktuell 26.000 Euro auf rund 50.000 Euro. "So könnte deutlich mehr Geld in die frei Szene fließen", sagt CDU-Mann Tobias Grunwald.
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Zusammen mit der auf den Weg gebrachten "Kultur-Karte der Solidarität", über die Bürger an Künstler spenden können, seien das gute Beschlüsse für die hiesige Kulturszene, findet Bürgermeister Lars König. Gerade die Verdopplung der Förderung für die freie Szene sei "ein Signal, dass man Kultur auch unter schwierigen Rahmenbedingungen wertschätzt und auch bereit ist, sie finanziell zu unterstützen." Und auch Jasmin Vogel blickt positiv in die Zukunft: "Alle haben verstanden, wie wichtig Kultur für die Stadt ist. Das stimmt mich hoffnungsfroh."
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Der Wirtschaftsplan des Kulturforums muss nun zunächst von seinem eigenen Verwaltungsrat verabschiedet werden. Dann kommt der Entwurf zur Abstimmung in den Haupt- und Finanzausschuss und den Rat der Stadt. Mit großen Änderungen rechnet aber keiner der Beteiligten.
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