Witten. . Künstler leiden besonders unter dem Lockdown. Wittener können nun bald eine Solidaritätskarte erwerben und damit an hiesige Künstler spenden.

Schon bald wird es in Witten eine Solidaritäts-Karte für Kulturschaffende geben. Mit dem Kauf einer solcher Karte sollen Bürger unkompliziert an Künstler, Vereine oder Initiativen spenden können. Die CDU-Fraktion hatte in der Sitzung des Verwaltungsrates des Kulturforums am Montag (11.1.) einen entsprechenden Antrag gestellt. Dieser wurde angenommen.

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"Das ist eine sehr niederschwellige Möglichkeit, Menschen mit einer kleinen Spenden bedenken zu können", freut sich Tobias Grunwald, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion. Die Karte hat dabei für ihn vor allem symbolischen Charakter: "Gerettet wird davon wohl niemand", räumt er ein. Doch sie solle ein Ausdruck der Wertschätzung für die Künstler sein, die seit Monaten keine Auftritte oder ähnliches absolvieren können.

Kultur-Karte der Solidarität soll in Witten zunächst online erhältlich sein

Bürgermeister Lars König - gleichzeitig Vorsitzender des Verwaltungsrates - hofft, dass die "Kultur-Karte der Solidarität" eine Art Marke werden könnte. Sie könne eine Spende "greifbarer" machen, als eine Überweisung auf ein Bankkonto. "Der Unterstützungsbedarf ist da, ebenso die Bereitschaft in der Bevölkerung. Die Karte könnte das verbinden."

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Funktionieren soll das Ganze so: Für einen Preis von zehn Euro oder wahlweise auch mehr können Bürger eine solche Karte kaufen -- und das wegen des andauernden Lockdowns zunächst online. Werden die Maßnahmen gelockert, sollen die Spenden-Karten dann auch an Verkaufsstellen wie etwa dem Kulturforum und dem Ticketshop am Rathausplatz zu bekommen sein.

Vom Kleinkünstler bis zum Verein können alle Kulturakteure unterstützt werden

Der Käufer gibt beim Kauf auch direkt an, wem seine Spende zugute kommen soll. "Empfänger können grundsätzlich alle Kulturakteure vom Einzelkünstler bis zum größeren Kulturverein sein", sagt Grunwald. Zeitnah soll nun eine Liste mit allen potenziellen Empfängern entstehen. Hierfür können sich auch die Künstler selbst melden oder vorgeschlagen werden.

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Im Verwaltungsrat hatte es einige Vorbehalte gegen die CDU-Idee gegeben. Etwa wie wirksam sie sein könne und wie sie umgesetzt werden solle. Die Details des Ablaufes sind in der Tat noch nicht geklärt. Politiker Grunwald geht allerdings davon aus, dass das Kulturforum die Organisation übernehmen wird. Dort freut man sich eher zurückhaltend über die Solidaritäts-Karte. "Es gibt unterschiedliche Ansätze Künstler und die freie Szene zu stärken. Und die Kulturkarte ist eine davon", sagt Vorständin Jasmin Vogel. Die genauen Abläufe müssten aber nun erst festgelegt werden.

SPD: Corona-Bußgelder sollen an Kultureinrichtungen gehen

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"Wir wollen lieber die Kulturförderung erweitern", sagt SPD-Politiker Walter Sander. Die Idee der Sozialdemokraten: Nach dem Vorbild der Stadt Bonn sollen Corona-Bußgelder an Kultureinrichtungen gehen. Die Fraktion bereite nun einen Antrag dazu vor, der bald in den Rat eingebracht werden soll, so Sander. CDU-Mann Grunwald sieht die nun beschlossene Spendenmöglichkeit als eine zusätzliche Maßnahme, um Künstlern "eine kleine Aufmerksamkeit" zukommen zu lassen. "Alles weitere wie die Stadt Kunst und Kultur unterstützen kann, muss der Rat überlegen."

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