Witten. Der Wertstoffhof in Witten ist wegen Corona dicht. Der AHE-Chef hofft sehr, dass die Kippe bald wieder öffnet. Das sind die Gründe.

Der Wertstoffhof in Witten ist seit dem 16. Dezember auf Anordnung des EN-Kreises für Privatkunden geschlossen. Ob die Bürger ab Montag (11.1.) ihren Müll tatsächlich wieder vorbeibringen können, ist noch unklar. AHE-Chef Johannes Einig: "Wir hoffen, dass wir wieder öffnen dürfen."

Denn im Lockdown entrümpeln die Menschen wie noch nie - und sie tun es weiterhin. Doch wohin mit der ausrangierten Matratze oder der kaputten Lampe, wenn die Müllkippe dicht ist? Die Folge seien entsprechend erboste Anrufer, so Einig. Aber es geht auch schlimmer: "Manche Leute schmeißen ihren Müll einfach vor unser Tor", sagt Einig.

Wertstoffhof Witten war auch im Frühjahr kurz geschlossen

Schon die von der Kreisverwaltung wegen der Pandemie beschlossene vorübergehende Schließung der Wertstoffhöfe im Frühjahr - auch jener in Gevelsberg ist betroffen - hatte für Ärger gesorgt. Bürger hatten protestiert, Kreispolitiker einen "bedenklichen Trend zu wilden Müllkippen" befürchtetet und auf Wiederöffnung gepocht.

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Als der Wertstoffhof dann tatsächlich öffnete, waren die Schlangen lang, aber die Menschen trotzdem froh. "Es gab Leute", sagt Johannes Einig, "die sind nur mit einer Batterie vorbeigekommen - um einfach mal rauszukommen".

Der AHE-Geschäftsführer selbst hält die derzeitige Schließung für den falschen Weg: "Wenn man etwas verknappt, wird der Wunsch danach umso begehrlicher." Doch das Entsorgungsunternehmen sei Dienstleister. "Und dann können wir die Schließung begrüßen oder nicht, wir müssen der Anordnung des Kreises Folge leisten", erklärt Einig.

AHE-Chef: Haben Kapazitäten für ordnungsgemäßen Betrieb

Die Entscheidung des Kreises sei "mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage und den bundesweiten Lockdown gefallen", heißt es aus der dortigen Pressestelle. Einig: "Man hat Sorge, dass die Menschen ihre freie Zeit überproportional dafür nutzen, Abfall vorbeizubringen, und die Folge größere Menschenansammlungen seien. Dabei sei die AHE, was Hygiene- und Abstandsregeln angeht, gut aufgestellt.

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"Wir haben einen eigenen Krisenstab und Kapazitäten für einen ordnungsgemäßen Betrieb", so der AHE-Chef weiter. Die Mitarbeiter tragen Masken, es gibt Zugangsregelungen. Nur eine bestimmte Anzahl an Privatkunden darf aufs Gelände. Wenn sie denn darf.

Wertstoffhof Witten derzeit nur für Gewerbetreibende offen

Bis zu einer Wiederöffnung gilt: Der Wertstoffhof am Bebbelsdorf ist nur für Gewerbetreibende geöffnet. In Ausnahmefällen hilft der Entsorger aber auch Privatkunden aus der Misere, etwa wenn sie wegen eines Umzugs entrümpeln müssen. Für alle anderen hofft Johannes Einig weiterhin auf einen Start am 11. Januar.

Er appelliert an die Wittener, nun nicht in die durchaus geöffneten Wertstoffhöfe nach Hagen oder Bochum zu fahren. Oder allenfalls nach Herdecke auszuweichen. Dort ist die Stadt zuständig und die Müllkippe ebenfalls offen. Und dort herrsche, so Einig, "kein übermäßiger Andrang".

Am besten solle man jedoch abwarten. Mindestens noch die nächsten fünf Tage. Im Falle einer Öffnung, vermutet der AHE-Chef, "wird die Schlange dann allerdings lang".

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