Wattenscheid-Günnigfeld. Nach der Corona-Pause hat auch der USB-Wertstoffhof an der Blücherstraße in Wattenscheid wieder geöffnet. Darauf haben die Bürger gewartet.

Frühjahr: Start in die Gartenzeit, Frühjahrsputz mit Ecken ausmisten, und vor allem mit mehr Zeit zu Hause durch die Corona-Einschränkungen. Doch für diese Umstände läuft es am Wertstoffhof des Umweltservice Bochum (USB) an der Blücherstraße gesittet ab.

Die Corona-Regeln gelten auch auf den USB-Wertstoffhöfen in Bochum

Dabei sind die Veränderungen deutlich. Seit eineinhalb Wochen darf niemand mehr per Handkarren vom Parkplatz aus sein Sammelgut abgeben. „Der Abstand auf dem Parkplatz allein schon wäre nicht einzuhalten“, erklärt Peter Harlinghausen, USB-Bereichsleiter, angetan mit einer Maske, wie jetzt alle hier.

Hinweisschilder beachten

Maximal drei Autos dürfen seitdem zur gleichen Zeit auf den Hof fahren, und erst, wenn eins wieder abfährt, wird der nächste Kunde vorgelassen. Die großen Schilder draußen am Zaun machen klar: Möglichst vorsortieren, um keine Zeit auf dem Hof zu vertun, eine Kofferraum-Ladung, „keine Transporter“, wirft Unternehmenssprecher Jörn Denhard ein.

Mundschutz tragen

Die Wertstoffhöfe an der Brandwacht und der Schattbachstraße sind vorübergehend geschlossen. Die USB-Wertstoffhöfe Havkenscheider Straße, Blücherstraße, In der Provitze und Am Sattelgut haben eingeschränkt geöffnet.

Die neuen Öffnungszeiten für die Havkenscheider Straße sind seit dem 31. März von montags bis freitags von 7.30 bis 20 Uhr und samstags von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Die neuen Öffnungszeiten für Am Sattelgut, In der Provitze und Blücherstraße sind seit dem 20. April montags bis freitags von 7.30 bis 14 Uhr und samstags von 7.30 bis 15 Uhr. Der USB bittet, beim Besuch der Wertstoffhöfe einen Mund- und Nasenschutz (Maske o.ä.) zu tragen und zwei Meter Sicherheitsabstand zueinander und den Wertstoffhof-Mitarbeitern einhalten.

Menge und Betrieb sind schwer zu vergleichen, Feststellungen über übervolle Depot-Containerplätze für Papier und Glas oder mehr wilde Kippen hat der städtische Entsorger bislang nicht. Die Wartezeit auf einen Sperrmülltermin allerdings gibt ein Signal, „von bisher etwa drei auf vier Wochen gestiegen“, räumt Denhard ein.

Auch auf dem USB-Wertstoffhof an der Blücherstraße in Bochum-Wattenscheid gelten die Corona-Regeln.
Auch auf dem USB-Wertstoffhof an der Blücherstraße in Bochum-Wattenscheid gelten die Corona-Regeln. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Was angeliefert wird, ist wie immer: „Alles, was geht“, hat Harlinghausen beobachtet, für größere Fuhren muss ein Termin ausgemacht werden, „sonst zur Zentraldeponie nach Kornharpen.“ Damit kann zurzeit nicht einfach der Großraumwagen nach und nach auf dem Parkplatz geleert werden, kann sich auch kein Auswärtiger dazwischen schummeln. Bei fremden Autokennzeichen wird ein Nachweis verlangt, dass ein Bochumer Haushalt beteiligt ist.

Nur für Bochumer Bürger

„Immerhin ist unser Service nur für Bochumer gedacht“, unterstreicht Harlinghausen. Auf zwei Kubikmeter rechnen die Mitarbeiter die „haushaltsübliche Menge“ hoch, sonst schwer zu bemerken, wenn jemand häufiger den Handkarren vollpackt. Überhaupt, die Einlass-Kontrolle verändert das Bild und den Betrieb völlig.

Kunden sind geduldig

18 Stellplätze sind es vor dem Tor normalerweise, und die Kunden wuseln zwischen Parkplatz und Containerhof hin und her. Heute stehen die Wartenden erstaunlich geduldig an der Straße bis hinter den Bahndamm. Allerdings dabei auch auf dem Radstreifen, „da haben wir keine Handhabe“, räumt Jörn Denhard ein.

Viel los ist derzeit am USB-Wertstoffhof an der Blücherstraße in Bochum-Wattenscheid.
Viel los ist derzeit am USB-Wertstoffhof an der Blücherstraße in Bochum-Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Die Öffnungszeiten sind aktuell verkürzt, statt von 7.30 bis 20 Uhr nur bis 14 Uhr, samstags bis 15 Uhr. Statt wie üblich zwei sind vier USB-Mitarbeiter auf dem Hof, die zweite Schicht ist also praktisch schon mit dabei. Die großen Container werden außerdem vor oder nach den eigentlich Betriebszeiten gewechselt, um den Betrieb auf dem Hof nicht noch weiter zu bremsen.

Mehrarbeit in Coronazeit

Wie die Mehrarbeit abgefangen und abgebaut wird, lässt Peter Harlinghausen offen. „Wir versuchen, flexibel auf die Anforderungen zu reagieren, möglichst wieder zur Zwei-Mann-Schicht zurück zu kommen.“ Grundsätzlich, und dazu nicken die Mitarbeiter beifällig, nähmen die Kunden die Anordnungen ernst, gebe es kaum Beschwerden, „kaum Quertreiber“. Aber jeder Hof sei schließlich auch anders.„Immerhin lernen wir alle, uns neu zu organisieren“, fasst Jörn Denhard zusammen, „und am Ende der Krise werden wir bestimmt viel gelernt haben.“ Was von den strengeren Regelungen aus dieser Zeit übernommen wird, ist damit noch völlig offen.

„Die Leute sind erst ‘mal froh, dass hier wieder was geht“, räumt einer der Männer in signal-gelber Kluft ein. Er trägt einen umgearbeiteten USB-Motiv-Schal über Mund und Nase. Ein Einzelstück, vielleicht irgendwann ein Souvenir als Erinnerung an eine ungewöhnliche Zeit.

Infos: https://www.usb-bochum.de/corona/#wertstoffhoefe