Witten. Die Corona-Gefahr ist zwar noch längst nicht gebannt. Dennoch gibt der EN-Kreis seine Wertstoffhöfe in Witten und Gevelsberg wieder frei. Warum?
Gute Nachricht für Heimwerker und Hobbygärtner: Die Müll-Umladestation am Bebbelsdorf in Witten wird ab Montag (6.4.) wieder für die Allgemeinheit geöffnet. Das hat der Corona-Krisenstab des EN-Kreises entschieden, nicht zuletzt mit Blick auf die nun verstärkt anfallenden Grünabfälle.
„Da wird ein Ansturm kommen“, sagt AHE-Mitarbeiterin Laura Bamberger. Denn der Wertstoffhof war vor gut 14 Tagen wegen der Verbreitung des Coronavirus zumindest für private Anlieferer geschlossen worden. „Trotzdem kamen viele Anrufe. Die Leute haben Zeit, entrümpeln ihren Keller und machen den Garten“, so Bamberger. Nur Herdecke war weiterhin geöffnet.
EN-Kreis begründet Kurswechsel: „Mittelweg zwischen Sicherheit und legaler Entsorgung finden
Den nun beschlossenen Kurswechsel in Witten und Gevelsberg erklärt der EN-Kreis so: „Jetzt galt es – auch wegen der anlaufenden Gartensaison - einen gangbaren Mittelweg zwischen notwendiger Sicherheit für alle Beteiligten und legalen Entsorgungsangeboten zu finden.“ Wilde Kippen in Wald und Flur sollen vermieden werden. Ob Sofas oder Reifen während der Schließung in den letzten Wochen verstärkt zwischen Bäumen landeten, weiß der Kreis nicht. Es liegen keine entsprechenden Zahlen vor.
Angesichts der noch längst nicht ausgestandenen Corona-Krise soll aber auch jetzt nur das zur (legalen) Kippe am Bebbelsdorf gebracht werden, was wirklich dringend ist und nicht mehr warten kann. Außerdem ist mit Wartezeiten zu rechnen, da verschärfte Sicherheitsauflagen gelten.
So dürfen maximal fünf Pkw mit jeweils zwei Insassen gleichzeitig aufs Gelände. Gleichzeitig soll der Kontakt zwischen Mitarbeitern und Bürgern sowie Kontakte untereinander vermieden werden. Ist dies nicht möglich, so der Kreis, muss ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden.
AHE bittet ausdrücklich um bargeldlose Zahlung
Das Bezahlen soll bargeldlos und möglichst kontaktlos erfolgen. Auf das Unterschreiben der Wiegekarten wird verzichtet. AHE-Beschäftigte kontrollieren die Zufahrten. Zu ihrem Schutz sind unter anderem die Fenster an der Waage mit Plexiglasscheiben nachgerüstet worden. Außerdem verfügen die Mitarbeiter über Mundschutz, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel.
Kostenlos können Kunststoffabfälle, Verpackungsstyropor, Metallschrott sowie Papier, Pappe und Kartonagen abgegeben werden, ebenso Elektroaltgeräte, Kühlschränke und schadstoffhaltige Abfälle, sogenannte Problemabfälle. Alles andere wird berechnet. Eine Wagenladung Rest- und Sperrmüll kostet 20 Euro. Grünabfälle und Biomüll schlagen mit 7,50 Euro zu Buche, Bauschutt mit zehn Euro – oder 20, wenn er mit anderen Abfällen vermischt ist. Bei Reifen geht’s nach Stückzahl. Wer mit dem Hänger kommt, muss auf die Waage.
Die Umladestation ist ab Montag wieder werktags von 8 bis 16.30 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.