Witten. Viele Menschen entrümpeln in der Corona-Krise ihren Keller oder bringen den Garten auf Vordermann. Das führt in Witten zu deutlich mehr Müll.
Egal ob Homeoffice, Kurzarbeit oder geschlossene Schulen und Kitas – viele Gründe sorgen in der Corona-Krise dafür, dass mehr Menschen als sonst zu Hause bleiben. Zwar würde deshalb nicht mehr Müll produziert, sagt AHE-Geschäftsführer Johannes Einig. Allerdings entstehe der Müll nun größtenteils in den eigenen vier Wänden. Und das führe dazu, dass derzeit viele Gelbe Säcke an den Straßen in Witten stehen und auf ihre Abholung warten.
Das Entsorgungsunternehmen AHE, das in Witten die Gelben Säcke, Altglas und Altpapier einsammelt, ist seit dem Stillstand des öffentlichen Lebens allerdings noch keine Extra-Touren gefahren. Die Gelben Säcke, die derzeit vermehrt am Straßenrand liegen, würden weiterhin alle 14 Tage abgeholt.
Altpapier-Container werden doppelt so häufig geleert wie sonst
Auch in den Restmülltonnen lande im Moment nicht mehr Müll als sonst, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Zwar habe die Stadt Witten bemerkt, dass die Biotonnen in der vergangenen Zeit deutlich voller waren, allerdings würde das mit den Gartenabfällen zusammenhängen, die jedes Jahr im Frühjahr haufenweise in diesen Tonnen landen.
Leere Pizzakartons oder alte Unterlagen, die aussortiert wurden, führen dagegen zu auffallend volleren Altpapiertonnen. Viele Wittener entsorgen Papier und Pappe daher vermehrt in den entsprechenden Containern. "Wir leeren die Depotcontainer derzeit doppelt so oft wie sonst", sagt AHE-Chef Johannes Einig. Zwei bis drei Mal pro Woche würde das Altpapier in den Containern jetzt abgeholt.
Wittener entrümpeln ihre Keller oder bringen den Garten auf Vordermann
Den Keller entrümpeln oder die Hecke im Garten schneiden – dazu ist gerade jetzt genügend Zeit. Jedoch passt der Grünschnitt oft nicht mehr in die ohnehin schon gut gefüllte Biotonne. Daher geben viele Menschen ihre Abfälle bei einer der beiden Müll-Umladestationen im Ennepe-Ruhr-Kreis ab. "Der Andrang ist dementsprechend groß", sagt Johannes Einig. So müsste an der Entsorgungsanlage am Bebbelsdorf in Witten mit längeren Wartezeiten als üblich gerechnet werden.
Die Umladestation hatte aufgrund der Corona-Krise Anfang April eine Woche lang geschlossen. Allerdings habe man schnell festgestellt, dass das keine Lösung ist. "Der Bedarf ist trotzdem da", sagt der Geschäftsführer der AHE. Damit wilde Kippen in Wald und Flur vermieden werden, haben die Wertstoffhöfe in Witten und Gevelsberg bereits seit dem 6. April wieder geöffnet. Allerdings dürfen maximal fünf Pkw mit jeweils zwei Insassen gleichzeitig aufs Gelände.
Das Betriebsamt in Witten, bei dem sonst Batterien, Altreifen, Ölfilter und ölverschmutzte Putzlappen abgegeben werden können, hat dagegen weiterhin geschlossen.
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