Witten. Das Ordnungsamt hatte dem Palliativnetz Witten untersagt, an Heiligabend Schnelltests durchzuführen. Wieso es jetzt doch wieder Hoffnung gibt.

Es gibt neue Hoffnung für die Schnelltest-Aktion des Palliativnetzes Witten an Heiligabend. Das NRW-Gesundheitsministerium hat das Vorhaben grundsätzlich als möglich eingestuft. Zuvor hatte das Ordnungsamt der Stadt Witten dem Ganzen noch einen Strich durch die Rechnung gemacht – weil Veranstaltungen laut Corona-Schutzverordnung verboten sind und es auch die Verkehrsfrage nicht endgültig geklärt sah.

Ursprünglich wollte Initiator Dr. Matthias Thöns Tests für bis zu 1000 Menschen in einer Art „Drive-in“ in der Egge anbieten. Die Leute sollten in ihren Autos getestet werden, um – ein negatives Ergebnis vorausgesetzt – unbesorgter ältere Verwandte an Heiligabend besuchen zu können.

Das Ordnungsamt wertete die Aktion aber als Veranstaltung und sagte diese ab. Das Team rund um Thöns überarbeitete daraufhin das Konzept und legte es Kreis und Stadt vor. Die Kreisverwaltung hielt anschließend Rücksprache mit dem Gesundheitsministerium. Am Freitag gab es grünes Licht aus Düsseldorf.

Parkplatz bei Ostermann in Witten als neuer Ort vorgesehen

Neuer Standort ist, wie bereits berichtet, der Parkplatz bei Ostermann. Fünf Teststationen sollen dort in einem Drive-in aufgebaut werden.

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Erlaubt seien aber maximal 500 Tests, so Kreissprecher Ingo Niemann. Gelöst sei nun auch die Frage, was passiert, wenn jemand positiv getestet wird. „Dann wird danach direkt ein PCR-Test gemacht.“

Doch noch ist die Sache nicht ganz in trockenen Tüchern. „Die Ordnungsbehörde der Stadt muss jetzt sehen, ob es an dem Ort möglich ist und entsprechende Vorgaben machen“, sagt Niemann.

Ordnungsamt fordert bis Montag klares Konzept

Nach Angaben des Ordnungsamtes muss aus dem Konzeptklar hervorgehen, wer der Betreiber und somit verantwortlich ist. Zudem müssen Abläufe und organisatorische Maßnahmen genau erklärt werden. Insbesondere sollen Kontakte und Einschränkungen des Verkehrs vermieden werden.

Außerdem soll deutlich darauf hingewiesen werden, dass ein solcher Schnelltest keine hundertprozentige Garantie darstellt. Bis Montag hat Matthias Thöns nun Zeit, der Stadt das überarbeitete Konzept vorzulegen. Sind alle Punkte erfüllt, kann die Schnelltest-Aktion an Heiligabend bei Ostermann laut Stadtsprecher Jörg Schäfer stattfinden.

Palliativmediziner Thöns: „Die Auflagen der Stadt sind völlig vernünftig“

Dr. Matthias Thöns freute sich am Freitag, dass er die Möglichkeit erhält, die Schnelltest-Aktion Heiligabend durchzuführen. „Ich habe ein Tränchen verdrückt“, so der Mediziner zu unserer Redaktion. Selbstverständlich werde er das vom Ordnungsamt erbetene Konzept für die Testung von 500 Menschen vorlegen. „Die Auflagen der Stadt sind völlig vernünftig.“

Bisher hätten sich bereits 400 Menschen zum Schnelltest angemeldet. Der Palliativmediziner bittet darum, dass das Angebot nur Menschen wahrnehmen, „die tatsächlich vorhaben, mit älteren oder vorerkrankten Angehörigen Weihnachten zu feiern“. Eine Anmeldung sei nur über das Netz möglich (www.fit-for-christmas.de).

Möbelhaus-Unternehmer Rolf Ostermann hatte dem Palliativnetz Witten seinen Parkplatz für die Aktion zur Verfügung gestellt, nachdem klar war, dass diese nicht an der Egge stattfinden kann.

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