Witten. Die Infektions- und Todeszahlen sind hoch. Die Aktion für Schnelltests an Heiligabend in Witten sollte möglich gemacht werden – nicht verhindert.

Im baden-württembergischen Tübingen steht seit Ende November auf Initiative einer Notärztin eine mobile Teststation vor dem dortigen Rathaus und bietet kostenlos Schnelltests für die Bürger an. Und in Witten? Wird eine vergleichbare Aktion des Palliativnetzes für den Heiligabend nun erstmal gestoppt.

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Es ist durchaus verständlich, dass sich die Entscheidungsträger im Rathaus und im Kreishaus von der Initiative überrumpelt gefühlt haben. Schließlich wurden sie auch nicht vorab informiert. Doch verletzte Eitelkeiten sind in der momentanen Situation nicht angebracht.

Jeder Test, der weitere Infektionen verhindert, sollte willkommen sein

Die Infektionszahlen sind so hoch wie nie – und leider auch die der Todesfälle. Fast jeden Tag hören wir neue traurige Rekorde. Da ist es nur verständlich, dass die Menschen ihre Liebsten schützen und sich selbst vor dem Fest testen lassen wollen. Die Aktion des Palliativnetzes am 24. Dezember kommt da wie gerufen. Jeder Test, der Klarheit bringt und zu weniger Infektionen führt, sollte willkommen sein.

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Die Coronaschutzverordnung untersagt zu Recht derzeit so gut wie alle Veranstaltungen. Warum aber Menschen, die in ihren Autos sitzen und auf einem Parkplatz warten, eine Veranstaltung – oder gar ein Infektionsrisiko – sein sollen, das erschließt sich nicht.

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Eine solch große Test-Aktion auf die Beine zu stellen, obliege dem Krisenstab des Kreises, argumentiert das Ordnungsamt. Das hat er aber nicht getan. Stadt und Kreis wären gut damit beraten, eine so sinnvolle Initiative, die den Menschen ein sorgenfreieres Weihnachten ermöglicht, nicht im Keim zu ersticken.

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