Witten. Wie viele Schulsozialarbeiter gibt es in Witten? Und wie sind sie verteilt? Das will die SPD nun wissen. Grund ist die Lage an der Bruchschule.
Nachdem die Leiterin der Wittener Bruchschule mit einer Belastungsanzeige an die Stadt Alarm geschlagen und die Zustände an ihrer Schule angeprangert hat, kommt nun scheinbar Bewegung in die Politik. Die SPD hat eine Anfrage zum Thema Schulsozialarbeit an Bürgermeister Lars König gestellt.
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Diese sei vor dem aktuellen Hintergrund der Situation an der Bruchschule entstanden, so die Sozialdemokraten. „Das Thema berührt jedoch vielmehr ein grundsätzliches Problem, bei dem unsere Schulen dringend Unterstützung brauchen.“
SPD Witten: Schulen stehen vor immer größeren Herausforderungen
Denn Schulen stünden vor immer größeren Herausforderungen. Die Anforderungen an sie hätten sich hinsichtlich sozialer Problemlagen in letzter Zeit deutlich erhöht, heißt es in dem Schreiben des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Christoph Malz und von Ratsmitglied Christine Rose.
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Lehrerinnen und Lehrer müssten in diesen Zusammenhängen viele zusätzliche Aufgaben bewältigen. Oftmals fehle ihnen jedoch dafür die Zeit oder sie seien durch ihre Ausbildung nicht dafür qualifiziert, so die SPD.
Grundschulrektoren machen schon seit Jahren auf die übermäßige Belastung einiger Schulen aufmerksam
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Auf eben jene Problematik machen die Sprecher der Grundschulrektoren, Susanne Daum (Bruchschule) und Andreas Straetling (Baedekerschule), schon seit mindestens zwei Jahren aufmerksam. Kinder mit Problemen im sprachlichen und sozialen Bereich bündeln sich an Grundschulen in sozial schwachen Vierteln. Das überfordere die betroffenen Schulen, Bildungsgerechtigkeit könne es so nicht geben – das stellten die beiden bereits in einer Sitzung des Schulausschusses im Januar 2019 klar.
Doch lange Zeit ist nichts passiert. So hatte die besonders belastete Bruchschule sogar über ein Jahr lang keine Schulsozialarbeiterin. Das hat sich am 1. Dezember geändert. Die Brennpunktschule muss sich die neue Kraft aber mit der Vormholzer Grundschule teilen.
Werden unter Druck stehende Schulen zeitnah durch zusätzliche Stellen entlastet?
Wie die Ausstattung der Wittener Schulen mit Sozialarbeitern aktuell aussieht und welche Schule welche Stellenanteile hat, möchte nun die SPD – die bis zur Kommunalwahl als Teil der GroKo die Politik in Witten mitbestimmt hat – von Bürgermeister König erfragen. Auch, ob bei der Zuweisung von Stellen auch andere Kriterien außer der Schülerzahl herangezogen werden. Zudem wollen die beiden Ratsmitglieder wissen, ob geplant sei, dass Schulen, die einen erhöhten Bedarf anmelden, zeitnah zusätzliche Hilfen in Form von Stellenzuweisungen erhalten werden.
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Denn gerade an Schulen mit besonderen Problemlagen seien multiprofessionelle Teams notwendig. Schulsozialarbeiter würden den Bildungsauftrag der Schule unterstützen und außerhalb des Unterrichts wichtige Unterstützungsangebote für Kinder und Eltern schaffen.
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