Witten. Grabesstimmung auf der Wahlparty von SPD und Grünen: Die schlechte Wahlbeteiligung in Witten fiel Amtsinhaberin Sonja Leidemann auf die Füße.
Während die CDU im Mondolino ausgelassen feierte, verfielen SPD und Grüne gestern in der Pop-Akademie regelrecht in Schockstarre. Das Büfett, das Sonja Leidemann für ihre Anhänger bestellt hatte, es blieb lange fast unberührt.
Dass es bei der Bürgermeister-Stichwahl knapp werden könnte, damit hatte das Leidemann-Lager zwar gerechnet. So groß war der Vorsprung nach dem ersten Durchgang schließlich nicht. Doch dass dieser Abend so enden würde, das hatte niemand geahnt. Zumal viele nach der Wahlempfehlung der Grünen noch auf deren Stimmen gehofft hatten. Doch es kam anders.
Kritische Stimmen bei den Wittener Grünen
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Dass der Deal zwischen SPD und Grünen manchen Wähler abgeschreckt haben könnte, wollen die Verantwortlichen an diesem Abend aber nicht eingestehen. Die schlechte Wahlbeteiligung fiel vor allem Leidemann auf die Füße. Trotzdem hält Grüne-Fraktionssprecherin Birgit Legel-Wood daran fest, grüne Ziele wie Klimaschutz im neuen Rat umzusetzen. Schließlich werden die Grünen ebenso wie die SPD noch gebraucht. „Wir haben einen Bürgermeister ohne Mehrheit.“
Allerdings regen sich auch innerhalb der Öko-Partei kritische Stimmen. Ja, es sei ein Fehler gewesen, keinen eigenen Kandidaten gehabt zu haben, sagt eine langjährige Grüne. Sonja Leidemann bleibt an diesem Abend gefasst. Ihre Familie ist da, die Kinder, die Enkel. Zumindest ist ihnen der Appetit noch nicht vergangen.