Witten. In vielen Firmen in Witten ist das Weihnachtsgeld tariflich geregelt. Trotz Corona wird also gezahlt. Wie aber sieht es in Pflege und Handel aus?
In Witten wird das Weihnachtsgeld in den meisten Unternehmen auch im schwierigen Corona-Jahr gezahlt. Eine Finanzspritze, über die sich sicher jeder Arbeitnehmer freut – und in manchen Branchen gibt es sogar noch was oben drauf.
Wohl dem, der einer Gewerkschaft angehört – oder zumindest unter deren Regelungen fällt. So wie bei den vielen Unternehmen in Witten, die von der IG Metall betreut werden. Denn hier ist das Weihnachtsgeld sicher. So gibt es für die 215 Mitarbeiter der Firma Neuhaus, Weltmarktführer für Hebeprodukte, einmalig 55 Prozent des Bruttomonatslohns. Doch das ist nicht alles. Ein Solidarvertrag der Gewerkschaft lässt für alle Vollzeitbeschäftigten noch einmal 350 Euro in die Weihnachtskasse fließen.
Bei HPC in Witten wird das Weihnachtsgeld monatlich verrechnet
Über etwas mehr dürfen sich die 220 Angestellten des Automobilzulieferers HPC freuen. Hier gibt es trotz Umsatzeinbußen den tariflichen Satz von 60 Prozent. „Es ist uns sehr wichtig, dass das Weihnachtsgeld auch in diesem Jahr gezahlt wird“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Axel Meier.
Wie die Unternehmen den Bonus auszahlen, ist ihnen überlassen. Das Gastechnik-Unternehmen Witt aus dem Salinger Feld etwa regelt das individuell. Bei einem Teil der circa 200 Mitarbeiter wird es monatlich mit dem Gehalt verrechnet, andere wiederum bekommen eine Einmalzahlung. Zu der Höhe wollte sich die Firma nicht äußern.
Caritas zahlt Weihnachtsgeld und Corona-Prämie
Vor allem die Pflegebranche hat ein hartes Jahr hinter sich. Im Frühjahr gab es viel Applaus für die Arbeit in der Corona-Zeit – die Bezahlung sorgt allerdings immer noch für Diskussionen. Deswegen ist das Weihnachtsgeld noch einmal wichtiger. Und zumindest die Angestellten der Caritas in Witten bekommen zum Fest einmalig rund 90 Prozent ihres Lohns.
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„Wir hatten kein so schlechtes Jahr. Das Geld wird ausgezahlt und da gibt es auch keine Diskussionen“, so der Caritas-Vorsitzende Hartmut Claes. Ende November bekommen die Mitarbeiter das Geld auf ihr Konto überwiesen. Und dieser eigentlich doch so dunkle und und kalte Monat beschert den Vollzeitkräften noch einen weiteren warmen Geldregen: 1500 Euro Corona-Prämie gibt es obendrauf.
Im EvK gibt es den üblichen Bonus
Trotz der Krise muss auch in den Krankenhäusern niemand auf seine Bonuszahlung verzichten. Im evangelischen Krankenhaus etwa wird laut einer Sprecherin je nach Entgeltgruppe zwischen 60 und 90 Prozent des Bruttomonatseinkommens gezahlt.
Und was macht der Handel? Auch dieser musste finanzielle Einbußen hinnehmen und im Frühjahr die Schotten dicht machen. Jetzt darf man die Türen aber offen lassen. Das freut Philip Teller, Geschäftsführer von Maxim Shoes in der Ruhrstraße: „Es ist schon eine sehr schwierige Situation. Wir gehen damit aber gut um.“ Und deshalb zahlt er seinen 13 Mitarbeitern auch wie gewohnt das Weihnachtsgeld. „Das ist seit Jahren gleich und wird auch nicht geändert“, so Teller. Die Bescherung kann für viele Arbeitnehmer in Witten also kommen.