Witten. Jetzt sind schon vier Kitas in Witten von Corona-Fällen betroffen. Bei einigen Kindergärten werden Gruppen geschlossen, einer macht ganz dicht.

Das Coronavirus macht vor den Kitas nicht halt. Immer mehr Kitas im EN-Kreis müssen ihre Türen vorübergehend schließen, weil Kinder oder Erzieher positiv getestet worden sind. In Witten sind derzeit vier Einrichtungen betroffen.

Zu den beiden Kitas Schellingstraße und Wannen, die schon seit einigen Tagen gemeldet worden waren, gibt es nun auch Fälle im Matthias-Claudius-Haus und im Oberlinhaus (beide gehören zum Familienzentrum im Diakoniewerk Ruhr) sowie in der Kita Vormholz. Sie muss daher an ihren beiden Standorten bis zum 10. November komplett geschlossen werden.

Allerdings: Nicht immer muss die ganze Kita dicht machen, wenn es einen Fall in einer Gruppe gibt. Das hängt davon ab, wie die Kinder Kontakt miteinander hatten. Deshalb muss etwa im Claudius- und im Oberlinhaus jeweils nur eine Gruppe (von vier bzw. drei Gruppen) schließen. In der Kita Wannen können die „Schnecken“ und „Nilpferde“ ab Montag (2.11.) wieder kommen, während „Frösche“ und „Raben“ noch zu Hause bleiben müssen.

Trennung der Kita-Gruppen in Witten oft nicht zu leisten

„In den meisten Kitas werden die Gruppen aber zumindest zeitweise durchmischt, so dass wir bei einem positiven Fall alle Kinder und das gesamte Personal als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne schicken müssen“, sagt Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. Es gebe zwar die Empfehlung, die Gruppen möglichst zu trennen, aber das sei in vielen Einrichtungen weder räumlich noch personell zu leisten, so Franziska Horsch vom EN-Kreis.

Kitas gehören bislang nicht zu den Orten, wo sich das Virus stark verbreitet.
Kitas gehören bislang nicht zu den Orten, wo sich das Virus stark verbreitet. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Sie betont aber auch, dass Kitas – trotz der gestiegenen Zahlen – nicht zu den großen Infektionsherden zählen. Es handele sich in fast allen zwölf betroffenen Kitas im Kreis um Fälle, bei denen sich einzelne Kinder in der Familie infiziert haben. Es sei bislang kaum zu Folgefällen in den Kitas gekommen, so Horsch. „Das ist anders als etwa in den Altenheimen, die Tendenz ist hier sehr gering.“

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Die Corona-Fälle in den Kitas tragen bei mit dazu bei, dass die Quarantäne-Fälle im Kreis nach oben schnellen. Am Freitag (30.10.) befanden sich 2012 und damit erstmals seit Ausbruch der Pandemie mehr als 2000 Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis in der „häuslichen Absonderung“.