Witten. Seit Dienstag gilt in der Wittener City Maskenpflicht. Passanten halten sich weitgehend daran. Die Stadt hat aber noch keine Hinweise aufgehängt.

Seit Montag gelten Witten und der EN-Kreis als Corona-Risikogebiet. Denn die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche hat die kritische Marke von 50 überschritten. Daher gilt nun in Teilen der Innenstadt Maskenpflicht. Auch wenn bislang keine Schilder auf die neue Regel hinweisen, sind die meisten Passanten am Montag bereits mit Mund-Nasen-Bedeckung unterwegs.

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Dennoch stößt die Maßnahme bei einigen auf Unverständnis. „Ich denke, das macht keinen Sinn. Hier kann ja der Mindestabstand eingehalten werden“, sagt etwa Ulrike Kellner, die am Montagmorgen auf der Bahnhofstraße unterwegs ist. Sie habe auch schon vorher immer dann eine Maske aufgesetzt, wenn es eng wurde, so die 54-Jährige. Die Maskenpflicht hält sie daher für unverhältnismäßig.

Mal mit, mal ohne Maske waren die Wittener am Dienstag auf der Bahnhofstraße unterwegs. Noch fehlen die entsprechenden Hinweisschilder. Wegen des Verdi-Streiks fehlte der Stadt das Personal.
Mal mit, mal ohne Maske waren die Wittener am Dienstag auf der Bahnhofstraße unterwegs. Noch fehlen die entsprechenden Hinweisschilder. Wegen des Verdi-Streiks fehlte der Stadt das Personal. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Die Schülerin Flora Pilz hingegen findet es in Ordnung, nun auch in der Fußgängerzone Mund und Nase zu bedecken. „Aber das bringt nur was, wenn kontrolliert wird, ob die Menschen sich auch an die Abstandsregeln halten“, sagt die 19-Jährige.

Arzthelferin: Mundschutz auch draußen ist sinnvoll

Nur vereinzelt sieht man Passanten, die keinen Mundschutz tragen. „Ich wusste es einfach nicht“, sagt etwa Jörg Manthya. Für den 58-Jährigen ist es nicht nachvollziehbar, warum es in Deutschland keine einheitlichen Bestimmungen gibt. „Und jetzt haben wieder alle Panik und bunkern Klopapier. Das ist einfach übertrieben.“

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Gabriele Pier sieht das anders: „Die Zahlen gehen nach oben“, sagt die Arzthelferin. Das erlebe sie auch in ihrer Praxis. „Deswegen sollte man auch draußen einen Mundschutz aufhaben.“ Gerde jetzt in der Erkältungszeit. Denn beim Husten würden viele Tröpfchen und Aerosole in die Luft gelangen.

Stadt Witten hat noch keine Hinweisschilder aus Maskenpflicht angebracht

Bislang weisen an den Zugängen zum Rathaus- und Berliner Platz oder an der Bahnhofstraße keine Schilder auf die neue Vorgabe hin – auch wenn die Stadt am Montagabend angekündigt hatte, Hinweise anzubringen. „Wir werden vom Streik ausgebremst“, so Stadt-Sprecher Jörg Schäfer.

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Daher stünden momentan nicht die nötigen Mitarbeiter zur Verfügung. Am Mittwoch wolle man das aber nachholen. Dafür drehen Polizeibeamte immer wieder ihre Runden in der Innenstadt und sprechen Passanten an, die ohne Mundschutz unterwegs sind

Infektsprechstunde am Samstag

An den kommenden beiden Samstagen wird es erneut in Arztpraxen zusätzliche Infekt-Sprechstunden geben. Sie richtet sich an Patienten mit klassischen Infekt-Symptomen wie beispielsweise Husten, Schnupfen, Fieber oder Atemwegsbeschwerden.

Die Sprechzeiten sind von 9 bis 13 Uhr. Eine telefonische Voranmeldung ist notwendig. Am Samstag, 24.10., bietet die Gemeinschaftspraxis Dres. med. Meinshausen und Kollegen den Service an (02302/973600), am 31.10 die Praxis Dr. med. Volkhart Mezger (02302/56935).

Nach den Herbstferien und bis zu den Weihnachtsferien können sich auch wieder Lehrer und Kita-Personal kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Auch Reiserückkehrer aus Risikogebieten haben weiterhin diese Möglichkeit. Welche Praxen diesen Service anbieten finden Sie hier oder auf www.coronatestpraxis.de.

Die strengen Corona-Vorschriften setzen das Wittener Ordnungsamt personell und organisatorisch unter Druck. Denn schließlich müssen nun nicht nur die Maskenpflicht in der Fußgängerzone, sondern auch die Sperrstunde um 23 Uhr überwacht werden. „Die neuen Regeln sind natürlich eine Herausforderung für uns“, sagt Tobias Hahn vom Ordnungsamt. Dennoch wolle man weiterhin „flächendeckend und stichpunktartig“ kontrollieren.

Ordnungsamt will zusätzliche Mitarbeiter für die Kontrollen einsetzen

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Um das gewährleisten zu können, werde man zusätzliche Kräfte aus anderen Abteilungen des Ordnungsamtes einsetzen, so Hahn. Zudem arbeite man daran, freie Stellen wieder zu besetzen. Die Stadt appelliert aber auch an ihre Bürger, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und „im allgemeinen Interesse die strengeren Regeln“ einzuhalten. „So können wir gemeinsam erreichen, dass sie bald wieder gelockert werden“, sagt Hahn.

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Die neue Maskenpflicht gilt nach Angaben der Stadt zunächst für mindestens eine Woche. Dann hängt es davon ab, ob die Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter 50 fällt. Nach Vorgaben des Landes muss dieser Grenzwert an sieben aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten werden. Danach sieht es momentan nicht aus: Am Dienstag meldete das Gesundheitsamt für den EN-Kreis einen Inzidenzwert von 62,63. Nimmt das Infektionsgeschehen weiter zu, können neue Einschränkungen hinzu kommen.

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