Witten. Wir haben WAZ-Leser gefragt, welche Erinnerungen sie mit dem Kaufhaus in Witten verbinden. Sie erzählen lustige Anekdoten, üben aber auch Kritik.
Am Samstag, 17. Oktober, ist es so weit: Der Kaufhof in Witten schließt für immer seine Pforten. Wir haben unsere Leser gefragt, welche Erinnerungen sie mit dem Kaufhaus verbinden. Erreicht haben uns viele Geschichten per Mail und auf unserer Facebookseite – von lustigen Anekdoten bis hin zu Rückblicken, die nachdenklich stimmen. Viele Leser erinnern sich auch noch an den Vorgänger Horten.
„Ich kann mich dran erinnern, dass meine Oma donnerstags immer frischen Fisch in der Lebensmittelabteilung gekauft hat. Mitte der 70er Jahre haben wir ein Fahrrad gekauft, etliche meiner Schallplatten sind von Horten usw. usw. Irgendwas hab ich immer gefunden.“ Andrea Sonnenschein auf Facebook
Hotdogs und Softeis versüßen Wartezeit auf die Bahn in Witten
„Als Jugendliche sind wir immer in die Sportabteilung und haben versucht, die schwere Biegehantel/Königsfeder komplett durchzudrücken. Irgendwann haben wir für drei Monate Hausverbot gekriegt.“ Marcus Grünewald auf Facebook
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„Meine Oma hat mir damals mein erstes Kaffeegeschirr dort gekauft. Ich durfte es aussuchen. Ein Teller davon lebt noch. Den halte ich in Ehren. Die toll dekorierten Schaufenster habe ich auch immer sehr geliebt.“ Koki Maus auf Facebook
„Als Kind führte für mich der erste Weg in Horten zur langen Süßigkeiten-Bar. Es gab rosa Papiertüten mit pastellfarbenen Rauten darauf, die ich immer befüllen durfte. Vor Horten gab es den Würstchenstand und einen Softeisstand. Das war unbedingt ein ,Must-have’, wenn man aus Horten kam und auf die Straßenbahn wartete.“ Manuela Adomat auf Facebook
Als Horten kam, hat der Einzelhandel in Witten protestiert
„Immer wenn ich schlechte Noten in Mathe hatte, ist meine Mutter zum Trost mit mir ins Stadtbad schwimmen gegangen. Und anschließend auf ein halbes Hähnchen mit Pommes zu Horten. Das Restaurant war im Untergeschoss und im Countrystil eingerichtet mit Saloontüren.“ Hartwig Trinn auf Facebook
„Habe Mitte der 70er mal einige Monate dort gearbeitet, als Aushilfe im Supermarkt im Souterrain. Erst ,Körbchenschieber’, dann ,Dosenstapelaufbauer’, ,Baguette-Einpacker’ (damals stand als große Innovation ein Back-Automat für Baguettes im Supermarkt – Rohling vorne aufs Laufband, hinten gebacken wieder raus und von mir eingepackt) und zuletzt Hilfe in der Gemüseabteilung (jeweils mit steigendem Stundenlohn!). Die Kassiererinnen haben mir verraten, dass sie für ihren harten Job weniger verdient haben als ich, der nur als Aushilfe dort tätig war.“ Johann Gerdes auf Facebook
„Ja, da ging vor 52 Jahren ein Aufschrei durch Wittens Einzelhandel: ,Horten kommt! Der macht den gesamten Einzelhandel kaputt.’ Da gab es ab Oktober 1968 endlich mal einen Hauch von Luxus und Glamour in Wittens Innenstadt. Hat leider nicht lange gehalten. Heute schreit der gleiche Einzelhandel: ,Das Kaufhaus muss bleiben, sonst ist die Innenstadt nicht attraktiv.’ Mein Fazit: Es floriert nur der Einzelhandel, der von engagierten Inhabern geführt wird und mit guten Sortimenten und fachlich ordentlicher Beratung punkten kann.“ Harald Hönig per Mail
„Ich habe als Kind immer davon geträumt, mal ‘ne Nacht da eingeschlossen zu sein und alles ausprobieren zu können.“ Antje Katrin Kühl auf Facebook
Vor Horten in Witten traf sich, was „Rang und Namen“ hatte
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„Es gab damals im Restaurant einmal im Jahr immer eine Modenschau. Ich durfte als Kind immer mit Oma und Mama da hin. Für mich war das damals immer ein absolutes Highlight. Ich konnte immer Kuchen und Eis essen, während Oma und Mama komisch verkleidete Frauen angesehen haben.“ Christine Giersbach auf Facebook
Hotdog-Stand vor Kaufhof war beliebt bei WAZ-Lesern
Die WAZ-Leser haben auf Facebook viele positive Erinnerungen an den Kaufhof in Witten geteilt. Immer wieder taucht dabei der frühere Hotdog-Stand vor dem Eingang auf. „Ich erinnere mich gerne an die Bude mit den superleckeren Hotdogs.“ schreibt Nicole Lehnert.
„Jedes Mal, wenn ich mit meiner Ma was in der Stadt zu erledigen hatte, haben wir dort Rast gemacht. War immer super lecker, genau wie das Orangeneis oben in der Cafeteria.“, erinnert sich Silke Beck. Michael Dieker hat sogar eine ganz persönliche Verbindung zu dem beliebten Verkaufsstand. „Die Hotdogs waren Klasse, wurden von meiner Mutter zubereitet“, schreibt er.
„Um 1987/88 herum die Autogrammstunde von dem wirklich echten Heino bei Horten. Fans und Neugierige (welcher Teenie fand ihn damals schon toll?) versammelten sich um ihn, und auch wenn ich nur zu den Neugierigen gehörte, so ist es doch eine unvergessene Erinnerung. Was vielleicht noch zu ergänzen wäre: Alles, was ,Rang und Namen’ hatte traf sich ,vor Horten’ – aus einfachen Gründen: Es ist nach wie vor überdacht, man kann die Fußgängerzone hinunterblicken, auf den Rathausplatz starren und sehen, wer aus Richtung ehemaliger Busbahnhof kommt, und wenn man zu früh war, konnte man sich im Haus schlendernder Weise noch ein wenig aufwärmen. Andrea Kunert auf Facebook
„Wir Kinder und Jugendliche hatten in den 60er Jahren immer eine Quizfrage auf Lager: Von wo aus kann man in Witten bis zur Nordsee schauen? Antwort: Vom Dach der Kogge aus! Des Rätsels Lösung: Das Fischgeschäft ,Nordsee’ befand sich an der mittleren Bahnhofstraße etwa auf der Höhe vom heutigen ,Wurst König’.“ Michael Winkler per Mail
„Dieses Kaufhaus, egal ob Kogge oder Horten oder Galeria, gehörte einfach zu Witten.“ Elke Sporbeck auf Facebook