Witten. Ist der Wittener, der eine Frau auf die Straße gestoßen haben soll, wirklich psychisch krank? Das legen die Aussagen von zwei Ärztinnen nahe.

Im Prozess um einen Mann aus Witten, der eine Passantin auf die Straße geschubst haben soll, hörten die Richter am Donnerstag Ärzte sowie Verwandte. Der 35-Jährige gilt als psychisch krank und soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft dauerhaft in eine geschlossene Klinik eingeliefert werden. Ihm wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Am 20. März 2020 war eine 39-jährige Frau mit ihrer Tochter beim Joggen von ihm angegriffen worden, wie er einräumte. Der Mann soll die Frau mit seiner Schulter vom Bürgersteig auf die Straße gestoßen haben. Ein Auto musste ausweichen und stark abbremsen. Anschließend soll der Mann sie beschimpft und bespuckt haben. Polizisten nahmen ihn kurz darauf fest.

Mutter aus Witten spricht von Angstzuständen ihres Sohnes

Der Angeklagte soll in der Vergangenheit mehrfach durch Ruhestörungen und Randale aufgefallen sein. Er sei aggressiv gewesen und wurde häufig auch zur Behandlung in Kliniken gebracht. Eine 60-jährige Ärztin berichtete jetzt, der Mann habe damals unter einem Wahn gelitten. Er sei zur Tatzeit verwirrt gewesen und habe unter einer akuten Psychose und Verfolgungswahn gelitten. Eine weitere Ärztin (44) ergänzte, für das Leben des Angeklagten sei eine feste Struktur notwendig. Eine Gefahr für ihn sei vor allem der Konsum von Cannabis. Bereits als 17-Jähriger hatte er gekifft und auch Amphetamine und Kokain ausprobiert.

Die Mutter des Angeklagten sagte aus, ihr Sohn sei damals zur Drogenberatung gegangen. Als Kind habe er ADHS-Symptome gezeigt und auch Schulprobleme gehabt. Eigentlich sei er aber ein Sunnyboy gewesen, so die 66-Jährige. Später habe er unter Angstzuständen und Depressionen gelitten. Sie hoffe darauf, dass er in einer Einrichtung des betreuten Wohnens leben könne. Der Prozess wird fortgesetzt.

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