Witten. Ein Wittener soll seine Lebensgefährtin bewusstlos geschlagen haben. Eine Gutachterin bescheinigt ihm vor Gericht Größen- und Eifersuchtswahn.
Der Prozess gegen einen 42-jährigen Wittener, der seine Lebensgefährtin bewusstlos geschlagen haben soll, steuert auf die Zielgerade zu. Am Montag hörten die Richter am Landgericht Bochum eine psychiatrische Gutachterin zum Geisteszustand des Angeklagten. Der Ärztin zufolge leidet der Mann an einer paranoiden Psychose. Aufgrund einer fehlenden Krankheitseinsicht bestehe ein deutlich erhöhtes Risiko für weitere Gewalttaten.
Der Angeklagte, der laut Staatsanwaltschaft seine acht Jahre ältere Lebensgefährtin am 8. Juli 2018 mit einer Stange verprügelt haben soll, leide unter Größenwahn sowie Liebes- und Eifersuchtswahn. Der Mann nehme die Realität verzerrt wahr. „Er sieht sich als Türke als Opfer von Rassisten. So werde sein Essen vergiftet“, erläuterte die Gutachterin. Aufgrund seiner Psychose sei der Mann, der inzwischen in einer geschlossenen Klinik untergebracht ist, zur Tatzeit schuldunfähig gewesen. Die Ärztin riet zu einer Unterbringung des Mannes in der Psychatrie.
Wittener beteuerte: Er wurde in die Falle gelockt
Zwei mal war es zu Gewalttaten zwischen ihm und seiner Lebensgefährtin gekommen, die sich mittlerweile von ihm getrennt hat. Außerdem war der Angeklagte den Ermittlungen zufolge im August und September 2018 auf einen Nachbarn losgegangen. Der Angeklagte selbst behauptet, die Frau habe ihn geschlagen und sich dann selbst eine Wodkaflasche über den Kopf gehauen. Dann sei sie auf den Boden gestürzt und habe sich dabei am Kopf verletzt. Er sei damals in eine Falle gelockt worden, beteuert der Mann.
Der Prozess wird am 28. April fortgesetzt. Dann sollen voraussichtlich die Plädoyers gehalten werden.