Witten. Der Helenenturms kann endlich saniert werden. NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach kam Montag mit dem bewilligten Förderbescheid nach Witten.

Große Freude bei Freunden des Helenenturms: Über 185.000 Euro hat das Land der Stadt für die geplante Sanierung des Wittener Wahrzeichens bewilligt. Am Montagnachmittag (27.7.) hat NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach den bewilligten Bescheid persönlich am Fuße des Turms Wittens Bürgermeisterin Sonja Leidemann überreicht.

Die Sparkasse Witten unterstützt das Turm-Projekt, das insgesamt mit 256.000 Euro veranschlagt wird, mit weiteren 50.000 Euro. Wittens Heimatvereine konnten 2718 Euro an Spenden sammeln, die Wittener Volksbank bislang 1825 Euro, sagte Kreisheimatpfleger Wolfgang Lippert. Die Sanierung des Turms, der seit 1909 der Stadt gehört, soll, wenn alles glatt läuft, im Frühjahr beginnen, so Denkmalschützer Magnus Terbahl.

Auf der Aussichtsplattform sollen später Schilder erklären, was wo zu sehen ist

Inge Nowack, Ex-Stadtmarketing-Chefin, heute im Baudezernat beschäftigt, hatte den Förderantrag für den Sanierungsfall Helenenturm bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt. Auch sie strahlte am Montag darüber, dass alles geklappt hat. Nowack: „Auf der Aussichtsplattform werden Schilder später auch erklären, was man von dort aus in welcher Himmelsrichtung sehen kann.“

Dass der Helenenturm nicht nur ein grandioser Aussichtspunkt, sondern auch eine steingewordene Liebeserklärung ist, erklärte Stadtführerin Hildegard Priebel Ministerin Ina Scharrenbach. Den Turm ließ 1858 Justizrat Eduard Strohn errichten - als Erinnerung an seine Frau Helene, eine geborene Lohmann, die bei der Geburt ihres achten Kindes starb. Wittens Taj Mahal sozusagen. Priebel: „Es sollte ein Turm für die Wittener sein!“

Die Fugen zwischen den Steinen müssen großflächig saniert werden

Der fast 30 Meter hohe Turm mit Zinnenkranz, der an einen mittelalterlichen Bergfried erinnert, ist in die Jahre gekommen. Im Turm gibt es nicht nur zahlreiche Schmierereien an den Wänden, auch der Putz bröckelt in großen Stücken ab, die Fenster müssen aufgearbeitet werden. Das Geländer auf der Aussichtsplattform ist ebenfalls in keinem guten Zustand.

Auch außen am Helenenturm werden die Handwerker viel zu tun haben. Laut Denkmalpfleger Terbahl müssen die Fugen zwischen den Steinen kontrolliert und auch großflächig saniert werden. Denn für sie sei in der Vergangenheit oft falsches Material verwendet worden – wie Zementputz. Und der vertrage sich nicht mit dem Sandstein des Turms. Feuchte Steine könnten durch die harte Fugenmasse nicht mehr trocknen. Es bröselt.