Witten. . Trotz weiterem Ausbau im nächsten Kita-Jahr fehlen 206 U3-Plätze. Aber ältere Kinder könnten voll versorgt sein. Wenn alles nach Plan läuft.
Für 45 Prozent der 2600 Wittener Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsangebot zu schaffen, ist das erklärte Ziel der Stadt. Aber selbst wenn sie den Kita-Ausbau im Laufe des nächsten Kita-Jahres 2019/2020 ohne Verzögerung voranbringen kann und sich die Anzahl der U3-Kinder bis dahin nicht erhöht, wird sie diese Versorgungsquote nicht erfüllen können. Wie aus der aktuellen Bedarfsanalyse des Amts für Jugendhilfe und Schule hervorgeht, würden weiterhin 206 U3-Plätze fehlen, um die Quote zu erreichen. Sie ist und bleibt also ein schwieriges Ziel.
Immerhin würde die Stadt mit ihren Ausbauplänen die Versorgungslücke bei den U3-Plätzen fast um die Hälfte reduzieren. Aktuell liegt diese bei 402 benötigten Plätzen. Voraussetzung für die Halbierung auf 206 Plätze ist vor allem, dass alle kurzfristigen Ausbaupläne ohne Probleme erfüllt werden können.
Eine optimistische Analyse
Die Pläne für das nächste Jahr: der Bau der neuen Kita Wetterstraße hinter Cafe Del Sol, der Umbau des Saunagartens und des ehemaligen Eiscafés San Remo zur Kita Annenstraße, ein Umbau der Kita Wirbelwind in Annen sowie ein Anbau an die Kita Brunebecker Straße. „Bei solchen Maßnahmen kann natürlich immer eine Menge passieren“, sagt Michael Lüning von der Jugendhilfeplanung.
Die Analyse ist also optimistisch – auch weil kaum davon auszugehen ist, dass die Zahl der Kinder unter drei Jahren in Witten stagniert. Seit 2014 ist die Anzahl der Babys und Kleinkinder von 2282 auf heute 2600 schrittweise angestiegen, was auch mit dem Zuzug von Geflüchteten zusammenhängt. U3-Kinder gibt es seit 2015 mehr als Kinder über drei Jahren.
100 Prozent bei der Ü3-Betreuung?
Bei der Versorgung der über Dreijährigen sehen die Aussichten rosiger aus. Läuft der Kita-Ausbau nach Plan und kommt es nicht zu einem unvorhergesehenen Bevölkerungszuwachs, kann Witten im übernächsten Kita-Jahr eine Ü3-Versorgungsquote von fast 100 Prozent erreichen. 2459 Kinder gibt es, 2457 reguläre Plätze soll es geben. „Allerdings werden diese Plätze auch von Kindern aus anderen Kommunen belegt“, sagt Lüning. Aktuell kommen auf 67 Ü3-Plätze gemeindefremde Kinder.
Neben neuen Kita-Plätzen im Laufe des nächsten Jahres hat die Stadt auch mehrere langfristige Pläne. So schlägt die Verwaltung vor, eine neue Waldorf-Kita am Annener Berg mit zehn U3 und 30 Ü3-Plätzen zu errichten. Der jetzige Rewe-Markt an der Friedrich-Ebert-Straße in Rüdinghausen soll außerdem in eine dreigruppige Kita umgebaut werden. Würde man dazu auch noch die zuletzt sogar verkleinerte Kita Buchholz sowie die Kita Durchholz umbauen, könnte die Stadt in den nächsten zwei Jahren zusätzlich weitere 49 U3-Plätze und 96 Ü3-Plätze schaffen.
Diese Pläne sollen dem Jugendhilfe- und Schulausschuss am Montag, 6. Mai, ab 17 Uhr in der Aula der Pestalozzischule zur Diskussion und Abstimmung vorgelegt werden. Dort wird dann auch die Bedarfsanalyse für die U3- und Ü3-Betreuung diskutiert.