Witten. . In Baden-Württemberg ist eine Hochzeit völlig aus dem Ruder gelaufen. Zwei Wittener sind nun wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

Eine Hochzeitsfeier im April 2016 ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Es kam zu einer großen Prügelei unter den Gästen. 14 Polizeiwagen rasten zum Tatort, um die Kontrahenten voneinander zu trennen.

Wegen gefährlicher Körperverletzung drückten am Donnerstag zwei junge Männer (20, 19) aus Witten die Anklagebank vor dem Landgericht Bochum. Einem der beiden wirft der Staatsanwalt auch Nötigung vor.

Prügelei auf Feier in Baden-Württemberg

Die Prügelei trug sich in Löffingen in Baden-Württemberg zu. Neben den Angeklagten, zwei Brüdern, muss sich ein älterer Bruder von ihnen demnächst in Freiburg vor Gericht verantworten. Ihm wird besonders schwerer Fall von Landfriedensbruch vorgeworfen. Die beiden Wittener sind strafrechtlich bereits in Erscheinung getreten.

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Die Akte des 20-Jährigen umfasst unter anderem Hehlerei, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Unfallflucht. Der 19-Jährige kam unter anderem wegen sexueller Nötigung und gefährlicher Körperverletzung mit dem Gesetz in Konflikt.

Angeklagte sagen vor Landgericht aus

Vor dem Landgericht bekundeten beide, dass sie aussagen wollen. Der 20-Jährige berichtete, er und seine Brüder seien zur Hochzeitsfeier eines befreundeten kosovarischen Paares eingeladen gewesen. Er selbst habe die Braut gefahren. Sie hätten für die Feier den Auftritt einer Sängerin vermittelt. Später gab es Streit.

„Was der Grund für den Streit war, weiß ich nicht“, beteuerte der 20-Jährige. Es habe ein „Geschubse“ gegeben. Waffen habe aber weder er, noch sein Bruder dabei gehabt.

Anklage geht von Waffen-Einsatz aus

Die Anklage wiederum zählt auf, er und sein Bruder hätten einen Teleskop-Schlagstock, einen Baseballschläger sowie Elektroschocker eingesetzt. Das stimme nicht, betonten beide Angeklagten.

Nach mahnenden Worten des Richters Johannes Kirfel und einer kurzen Verhandlungsunterbrechung gab der 20-Jährige zu, er habe damals eine Alustange in der Hand gehabt, aber niemanden geschlagen. Sein mitangeklagter Bruder habe bei der Auseinandersetzung einen Stuhl in der Hand gehabt – um sich zu verteidigen.

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Laut Staatsanwaltschaft sei ein weiterer Bruder der beiden Angeklagten mit einer Machete auf die Hochzeitsgesellschaft zugestürmt. Die Behauptung mit der Machete stimme nicht, beteuerten beide Angeklagten aber.

Bräutigam sagt als Zeuge vor Gericht aus

Der 31-jährige Bräutigam wurde am Donnerstag als Zeuge vernommen. Seine Schwester ist mit einem Bruder der Angeklagten zusammen, eine weitere Schwester ist mit einem ihrer Verwandten verheiratet. „Wir hatten nicht die ganze Familie eingeladen, weil die immer Stress machen“, erzählte der Bräutigam.

Als die beiden angeklagten Brüder gemeinsam auf der Hochzeit erschienen, habe er aber nichts gesagt. Die für die Hochzeit vermittelte Sängerin sei ein Geschenk seiner Schwester gewesen. Als die Frau später allerdings Anteile an den Trinkgeldern verlangte, die drei weitere von ihm gebuchte Sänger von den Gästen erhalten hatten, habe er das strikt untersagt. Daraufhin seien gegen 23 Uhr plötzlich die älteren Brüder der beiden Angeklagten aufgetaucht.

Der Prozess wird fortgesetzt.