Witten. . Nur seine Drogenabhängigkeit kann einem Wittener (24) vielleicht das Gefängnis ersparen. Trotz Geständnis wiegen die Vorwürfe gegen ihn schwer.

Der Strafprozess gegen einen 24-Jährigen, der eine Spielhalle überfallen und nach einem Einbruch Feuer gelegt haben soll, wurde am Montag vor dem Landgericht Bochum fortgesetzt.

Der Mann muss sich wegen räuberischer Erpressung, zwei Einbrüchen und Brandstiftung verantworten. Mitangeklagt ist ein 22-Jähriger. Beide legten Geständnisse ab.

Einbruch in der eigenen Firma

Bei dem Spielenüberfall im Oktober 2014 in der Bebelstraße wurden 680 Euro erbeutet, die Aufsicht mit einer – angeblich ungeladenen – Schreckschusspistole bedroht.

Im September 2015 soll der 24-jährige Angeklagte mit einem Komplizen in die Räume seines Arbeitgebers am Wullener Feld eingedrungen sein. In der Firma arbeitete der Mann als Lagerist.

Fenster vor Feierabend auf Kipp gelassen

Vor Feierabend habe er ein Fenster auf Kipp gelassen und sei dort später eingestiegen, erklärte er am Montag. Entwendet wurden sechs Computer im Wert von je 800 Euro, außerdem sechs Monitore, ein Beamer und anderes Computerzubehör.

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Sämtliche Gegenstände übergab er später einem Dealer, bei dem er rund 1500 Euro Schulden hatte.

Dem Angeklagten wird ebenfalls vorgeworfen, am 20. Dezember 2016 zusammen mit dem Mitangeklagten in ein Haus am Iltisweg eingebrochen zu sein. Auf dem Nachhauseweg war der 24-Jährige von der Polizei kontrolliert worden, die Diebesgut in seiner Tasche fand.

Schäferhund ließ Täter ungeschoren

Die Männer sollen unter anderem Schmuck und Uhren aus dem Einfamilienhaus gestohlen haben, das zur Tatzeit leer stand. Lediglich ein alter Schäferhund, der die Täter aber unbehelligt ließ, bewachte das Anwesen.

„Wir sind durch den Keller eingebrochen und haben das Haus rund eine Stunde lang durchsucht. Angeblich sollte sich dort viel Bargeld befinden, was sich aber nicht bewahrheitete“, sagte der 24-Jährige vor Gericht. Um mögliche Spuren zu verdecken, legten die Beschuldigten anschließend Feuer im Haus, wie sie jetzt zugaben. Die Flammen breiteten sich so weit aus, dass eine Türzarge brannte.

Regelmäßiger Cannabis-Konsum

Der Hauptangeklagte raucht regelmäßig Cannabis. Ab und zu nimmt er auch Amphetamine, wie vor dem Überfall auf die Spielhalle. „Die Aufsicht war sehr nervös. Ihre Hand zitterte, als sie den Pin-Code an der Kasse eingab“, erinnerte sich der 24-Jährige. Ein medizinischer Gutachter soll wegen der Suchtproblematik eingeschaltet werden. Der Prozess geht Mittwoch weiter.