Wattenscheid.

Bis auf weiteres unbewohnbar ist das Wohn- und Geschäftshaus an der Weststraße 178a in Leithe nach dem schweren Brand am 20. Februar. Alle Bewohner müssen nun kurzfristig nach Ersatzlösungen suchen.

Der Sachschaden ist immens. Nur dem schnellen Einsatz der Feuerwehr und glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass Menschen nicht schwer verletzt wurden; eine Frau wurde per Drehleiter gerettet, eine weitere kollabierte vor dem Haus.

Solidarität nicht nur im direkten Umfeld

Spontan formierte sich eine Welle der Hilfsbereitschaft, um den Familien, deren Wohnung zerstört wurde, zu helfen. Solidarität gibt es nicht nur im direkten Umfeld (Nachbarn, Schule, Kirchengemeinde), auch im sozialen Netzwerk Facebook wurde ein Aufruf gestartet, um Sachspenden zu sammeln; dort heißt es u.a.: „Ich habe mit der Familie gesprochen. Sie haben sehr spontan eine Wohnung und auch Möbel bekommen. Wenn alles eingerichtet ist, wird die Familie erst einen wirklichen Überblick bekommen, was noch fehlt.“

Diese Sachen sollen dann noch mal gepostet werden. Auch Kleidung wurde gespendet. Allerdings hätten die Kinder keine Spielsachen mehr. „Meine Kids haben auch schon sortiert. Vielleicht habt ihr ja noch Sachen für einen zehnjährigen Jungen und ein siebenjähriges Mädchen. Spiele, Puzzle, etc. wären super“, schreibt diese Userin, die den Aufruf auf der Facebook-Seite „Du weiss, dat Du aus Wattenscheid komms, wenn...“ initiiert hat. „Wenn jemand etwas hat, bitte bei mir melden. Ich schaue dann, dass nicht alles 1000fach kommt und leite die Sachen auch gerne weiter. Ich finde echt toll, dass Wattenscheid so zusammen hält.“

Zum Zeitpunkt des Feuers nicht im Büro

Schwer getroffen hat es auch die Werbe-Firma von Ernst Kammer im Erdgeschoss. Das Feuer brach zwar im Obergeschoss aus, doch Löschwasser und Qualm haben Inventar und Räume stark beschädigt. Der Geschäftsmann sucht jetzt eine Halle. „Erst in einem Vierteljahr sind die Räume im Erdgeschoss wieder bezugsfertig“, so Ernst Kammer. Seine Firma, die kürzlich zehnjähriges Bestehen feierte, bietet u.a. Werbefolien für Autos, Planen etc. Er und seine Mitarbeiter waren glücklicherweise zum Zeitpunkt des Feuers nicht mehr im Büro.

Die Brandursache soll in Kürze geklärt sein. „Die Ermittlungen sind fast abgeschlossen“, so Polizeisprecherin Kristina Räß.