Hiltrop. . Erst brennen drei Lagerhallen an der Wiescherstraße ab, jetzt stehen plötzlich Gartenlauben in Flammen. Anwohner und Kleingärtner sind nun in Sorge. Menschen kommen bei dem Feuer nach Polizeiangaben nicht zu Schaden. Ein Hund allerdings stirbt
„Da steckt so viel Arbeit drin.“ Bernd Franke schüttelt mit dem Kopf und schaut fassungslos auf die Brandruinen. Ein großer Teil der Gartenlauben, die hier bis Samstagabend noch standen, liegen in Schutt und Asche. Sie sind über Nacht abgebrannt. Personen sind laut Polizei nicht zu Schaden gekommen. Aber einen Hund hat es erwischt.
Sonntagnacht um 1.49 Uhr wurde die Feuerwehr an die Wiescherstraße gerufen. Das Feuer, das auf Grund der engen Bebauung schnell um sich griff, wurde mit fünf Strahlrohren unter Atemschutz gelöscht. Für die Blauröcke ein Routineeinsatz, für die Kleingärtner ein Schock.
Bernd Franke und seine Frau Rosemarie selbst hatten Glück im Unglück. Ihre Parzelle auf diesem Grabeland, das der EGR gehört, liegt etwas weiter entfernt und ist von den Flammen verschont geblieben. Aber sie können nachempfinden, wie es den Besitzern der betroffenen Gärten gehen muss. „Das ist eine Katastrophe“, sagt Franke. „Wir sind ja auch alle nicht so versichert.“
Mitgefühl für die Betroffenen
Auch Maren Krutzler, die mit ihrer Familie ein Gärtchen gegenüber hat, fühlt mit den Kollegen. „Ich bin wirklich schockiert“, sagt sie. „Man steckt da so viel Liebe und Herzblut rein. Und dann so etwas.“
Maren Krutzler und die anderen Kleingärtner, die am Sonntagmittag nach und nach eintrudeln, sind vor allem damit beschäftigt, alle „Nachbarn“ über den Brand zu informieren. Das ist gar nicht so einfach, denn die meisten kennen sich nur mit Vornamen. Man duzt sich eben. „Wir sind wie eine große Familie“, erzählt Bernd Franke, der hier seit 17 Jahren eine Parzelle gepachtet hat. Er und seine Frau wohnen nebenan in einem der Wohnhäuser. „Ohne Balkon. Deshalb haben wir den Garten hier“, sagt Franke.
Hiltrop als „heißes Pflaster“
Den Feuerwehreinsatz in der Nacht haben sie trotz der räumlichen Nähe nicht mitbekommen. Den vor gut 14 Tagen hingegen schon. Damals brannten – ebenfalls an der Wiescherstraße – drei Lagerhallen aus, in denen u.a eine Kfz-Werkstatt und ein Billardclub beheimatet waren (wir berichteten). „Jetzt hat es unsere Gartenanlage erwischt“, machen sich die Frankes Sorgen. „Natürlich stehen wir noch unter Eindruck des anderen Brandes. Da bekommt man langsam Angst.“ Eine andere „Laubenpieperin“ flüchtet in Galgenhumor und nennt Hiltrop aktuell ein „heißes Pflaster“.
Eine direkte Verbindung zwischen beiden Vorfällen gibt es augenscheinlich nicht. Beim Brand der Lagerhallen ging die Polizei von einem technischen Defekt als Ursache aus. In Sachen Gartenlauben hat die Kripo die Ermittlungen aufgenommen.